Kampf um Vertrag

Kein Kassen-MRT für Krebspatientin

Wien
04.10.2023 09:00

Fast drei Monate hätte eine Krebspatientin auf die wichtige Untersuchung warten müssen. Erst als sie privat zahlte, ging es rasch - doch dabei müsste das gar nicht sein, wie ein Radiologe erklärt.

Gabriele K. ist schwer krank - ein Lungenkarzinom. Ihr Arzt schickte sie daher zur MRT-Untersuchung, doch das ist im Moment zumindest in manchen Bezirken mit langen Wartezeiten verbunden - etwa im Fall von Frau K. in der Brigittenau. Fast drei Monate hätte sie auf den Termin warten müssen.

Dr. Günther Mölzer (Bild: diagnosezentrum-floridsdorf)
Dr. Günther Mölzer

Patienten leiden
„So etwas ist doch eine Zumutung. Wenn man zu einem MRT muss, hat das ja triftige Gründe“, ärgert sich die Pensionistin. Sie entschloss sich daher für die Untersuchung im Diagnosezentrum Floridsdorf, wo sie gleich am nächsten Tag drankam. Jedoch musste sie 210 Euro bezahlen, denn das Zentrum hat keinen Vertrag mit der Krankenkassa, was MRT-Untersuchungen betrifft. Sehr zum Ärger von Chefarzt Günther Mölzer.

„Patienten mit einer Krebsgeschichte leiden besonders. Der psychische Druck ob der langen Wartezeit ist ein Wahnsinn. Und es ist auch eine Therapieverschleppung“ erklärt er.

Lieber zahlen, als warten
Mölzer tue sich schwer, jenen zu sagen, dass die Untersuchung 210 Euro koste. „Wir kämpfen seit Jahren um einen Kassenvertrag. Immerhin gibt es in ganz Floridsdorf nur ein Institut mit einem und das bei 184.000 Einwohnern“, so Mölzer. Aber offensichtlich sieht die ÖGK keinen Bedarf. Obwohl es in ganz Wien nur 14 Diagnosezentren auf Kasse gibt. Alleine Mölzer hat jede Woche bis zu 70 Patienten - die lieber zahlen, als lange zu warten.

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