Der langjährige ORF-Chefredakteur Walter Seledec ist 78-jährig nach schwerer Krankheit gestorben. Zuletzt war Seledec, der sich politisch in der FPÖ engagierte, mit Andreas Mölzer Herausgeber der Wochenzeitung „Zur Zeit“.
Walter Seledec wurde 1945 in Wien geboren, studierte Publizistik und Politologie an der Universität Wien, war im österreichischen Bundesheer Milizoffizier und zwei Jahre als UNO-Offizier im Ausland.
1979 Start beim ORF
Nach Tätigkeiten an der Landesverteidigungsakademie und im Pressebüro des Österreichischen Bundestheaterverbandes ging der Journalist 1979 beim ORF an Bord, wo er zunächst in der Hauptabteilung „Politik und Zeitgeschehen“ landete. Danach war er Redakteur im „Club 2“ und ab 1981 Redakteur in der „Zeit im Bild“, wo er 1985 Leitender Redakteur und ab 1986 auch Chef vom Dienst wurde.
2002 wurde Seledec, der auch zahlreiche Dokumentationen gestaltete - u.a. „Im Einsatz für den Frieden - 50 Jahre Österreichisches Bundesheer“ (2005), „Verbunkert, vergraben, vergessen - Das Bundesheer im Kalten Krieg“ (2016) und „Österreichs Soldaten - Weltweit im Einsatz“(2018) - zum Zentralen Chefredakteur in der ORF-Generaldirektion bestellt.
Politikerkarriere bei der FPÖ
In der FPÖ engagierte sich der Bundesheer-Kenner, der auch in die Arbeit der Bundesheer-Reformkommission eingebunden war, ab 1970 und war etwa Bezirksrat in Wien-Landstraße und Wien-Döbling sowie 1977 bis 1979 Landesparteisekretär der Landesgruppe Wien.
Sein weltanschauliches Engagement - 2005 hatte er etwa an der Kranzniederlegung am Grab des NS-Fliegers Walter Nowotny teilgenommen - führte dazu, dass der ORF 2017 davon Abstand nahm, Seledec mit einer mehrteiligen Serie über Österreicher, die in unterschiedlichen Armeen gedient haben, zu beauftragen.
Seledec wurde u.a. mit dem Silbernen Ehrenzeichen für die Verdienste um die Republik Österreich (1997) und dem Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um das Land Wien (2004) ausgezeichnet.
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