Nach den Metallern (fordern 11,6 Prozent mehr) starteten auch die Kollektivvertragsverhandlungen für die 130.000 Beschäftigten der privaten Pflege-, Gesundheits- und Sozialberufe. Die Gewerkschaft forderte eine Erhöhung der Bezüge um 15 Prozent, mindestens aber 400 Euro monatlich. Im Vorjahr gab es bis zu 10,2 Prozent Plus.
Das Medianeinkommen liege dennoch weiterhin um 22 Prozent unter dem Schnitt anderer Branchen, begründet Eva Scherz, Verhandlerin der Gewerkschaft GPA die Wünsche bei der Übergabe der Forderungen. 70 Prozent der Beschäftigten seien Frauen, gut zwei Drittel von ihnen in Teilzeit. „Da muss sich etwas tun, damit die Branche attraktiver werden soll.“
Nur bessere Löhne könnten den Personalmangel lindern. Weiters gehe es um eine weitere Verkürzung der Wochenarbeitszeit, mehr Urlaub, höhere Entlohnung für das kurzfristige Einspringen bei Diensten sowie ein aufgestocktes Kilometergeld bei ambulanter Betreuung. Wegen der hohen Belastung und magerer Entlohnung würden viele Berufseinsteiger unter fünf Jahren in der Branche bleiben, kritisieren die Belegschaftsvertreter.
Arbeitgeber sichern mehr Mindestbezug zu
Die Arbeitgeber stellten im Vorfeld eine Anhebung des Mindestbezuges von jetzt 1893,20 Euro monatlich auf über 2000 Euro in Aussicht. Außerdem habe man die Arbeitszeit zuletzt bereits auf 37 Stunden verringert. Im Schnitt der letzten Jahre stiegen die Löhne zudem um je 4,26 Prozent und damit kaum weniger als z. B. in der Metallindustrie und höher als im Handel, konterte Walter Marschitz, Vertreter der Sozialwirtschafts-Betriebe.
Heikel sind die Verhandlungen außerdem, weil höhere Kosten der Pflegeeinrichtungen etc. letztlich zum Teil die Allgemeinheit über höhere Förderungen (z. B. Pflegegeld) mit finanziert. Deswegen wurden schon drei Termine dafür vereinbart, am 17. Oktober findet die erste echte Runde statt.
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