Im Linzer Schlossmuseum präsentieren acht Designer und Modestudios ihre Ideen für den Trachtenanzug des modernen Oberösterreichers; die Besucher dürfen darüber abstimmen. Aber auch eine Jury wird Favoriten wählen.
Der Trachten-Boom bekommt nun auch im Schlossmuseum eine eigene Ausstellung, die sich „Der Oberösterreicher – Ein Anzug neu gedacht“ nennt.
In der kleinen, aber witzigen Schau geht es ausschließlich um den Mann – genauer gesagt um den Oberösterreicher. Für ihn gibt es seit 90 Jahren einen typischen „Landesanzug“. Die Charakteristika sind ein olivgrüner Rock mit schwarzem Besatz, typisch sind auch Stickereien am Stehkragen oder Knöpfe mit Landeswappen.
Vorbilder in der Geschichte
Doch zu diesem Anzug gab es so viele Vorläufer in der Geschichte der „Hoamat“, dass man sagen könnte: Jede Epoche im Land ob der Enns hatte ihren eigenen „Landesanzug“. „In unseren Augen ist es deshalb höchste Zeit, ein völlig neues Aussehen zu entwickeln“, sagt Thekla Weissengruber, Volkskunde-Expertin im Schlossmuseum. Sie holte einerseits historische Trachten für Männer ab der Zeit Mozarts - dem Rokoko - aus dem Fundus, um sie auszustellen.
Acht Modelle für den Oberösterreicher von heute
Andererseits lud sie zeitgenössische Designer aus Österreich, Deutschland und Kanada ein, damit diese den „Oberösterreich-Anzug“ für das 21. Jahrhundert entwerfen. Sie haben ihre Ideen bereits in modernen Schnitten und Stoffen umgesetzt. Die teils ungewöhnlichen Modelle werden auf Kleiderpuppen in der Ausstellung präsentiert. Besucher des Schlossmuseums dürfen nun ihre Lieblingsanzüge wählen. Neben dem Publikumsvoting wird auch noch eine Jury ihre Favoriten küren, darunter „Trachtenpäpstin“ Gexi Tostmann und die Designerin Nina Hollein.
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