Die massive Personalnot in der Pflege führt in Kärntner Krankenanstalten erneut zu zahlreichen Bettensperren und verursacht monatelange Wartezeiten auf einen Operationstermin. Gesundheitsreferentin Beate Prettner droht nun ein Misstrauensantrag.
In den Kabeg-Häusern in Villach, Wolfsberg und Klagenfurt sind aktuell 128 Betten gesperrt – 73 davon allein im Klinikum, wo vor allem die Orthopädie und Urologie betroffen sind. „Diese Maßnahmen sind relevant, weil nicht genug Personal da ist. Die Lage ist angespannt, wir sind um eine bestmögliche Kompensation bemüht“, sagt Kabeg-Sprecherin Nathalie Trost.
Der Pflegenotstand in Kärnten hat einen Namen. Er lautet Beate Prettner. Es muss endlich die Reißleine gezogen werden!
Erwin Angerer, FP-Landesparteiobmann
Durch die fehlende Belegschaft kommt es zu teils monatelangen Verzögerungen bei Eingriffen, wie uns „Krone“-Leser schildern und auch die Kabeg bestätigt. „Auf eine neue Hüfte wartet man derzeit ein halbes Jahr. Bei Katarakt-Operationen gibt es Wartezeiten von vier Wochen bis elf Monaten, Patienten mit Grauem Star kommen je nach Dringlichkeit dran“, erklärt Trost. Müssen bei Kindern die Mandeln entfernt werden, liegt der Termin bereits im Mai nächsten Jahres, und auch von Rheuma Geplagte müssen auf der Ambulanz bis zu fünf Monate lang Geduld beweisen.
Lösungsvorschläge für die Zukunft der Pflege
Das Gesundheitssystem in Kärnten gehöre neu gedacht, meinen FP-Landesparteiobmann Erwin Angerer sowie Vertreter des Vereins Lebenswert und der Jungen Pflege Kärnten. Neben einer Attraktivierung der Pflegeausbildung, die sich auch an Interessierte ab 15 Jahren richtet, sollten vorhandene Mittel besser genutzt werden. „Wir müssen flexibler werden, bestehende Ressourcen einsetzen und neue Maßnahmen schaffen“, so Angerer, der die Vision eines Pflege-Hotels für eine Art Übergangspflege hat. „30 Prozent der Patienten in Spitälern gehören dort nicht mehr hin, sondern könnten nach Operationen in solchen Hotels versorgt werden.“
Für die Missstände in der Pflege macht der Klubobmann vor allem Gesundheitsreferentin Beate Prettner verantwortlich: „Sie hat über zehn Jahre ihre Inkompetenz bewiesen. Sie sollte die Einsicht haben, dass sie falsch am Platz ist, und sich zurückziehen. Ansonsten werden wir in der Landtagssitzung im November einen Misstrauensantrag gegen Prettner einbringen.“
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