Ein völlig zu Unrecht viel zu lange Vergessener wird wieder ins Rampenlicht gestellt. Die „Krone“ hat den Direktor des im Leopold Museums, Hans-Peter Wipplinger, beim Aufbau der neuen Ausstellung „Max Oppenheimer - Expressionist der ersten Stunde“ begleitet.
An Oppenheimer kam man im Sommer nur schwer vorbei - der Kino-Blockbuster rund um den Vater der Atombombe sorgte für einen wahren Hype.
Ein Hype, der im Herbst ruhig anhalten könnte, wenn es nach Leopold-Museum-Direktor Hans-Peter Wipplinger geht. Wobei hier natürlich der „andere“ Oppenheimer ins große Rampenlicht gerückt wird: Max Oppenheimer, dessen Œuvre viel zu sehr in Vergessenheit geraten ist.
„Er gehört für mich zum Dreigestirn des österreichischen Expressionismus, auf eine Stufe mit Kokoschka und Schiele“, so Wipplinger beim Rundgang mit der „Krone“. „In Wien gab es kaum einen Künstler, der sich so früh mit neuen Strömungen auseinandersetzte.“ Einflüsse von Picassos Kubismus, der Neuen Sachlichkeit oder dem italienischen Futurismus lassen sich in seinem vielfältigen Werk entdecken.
Der 1885 in Wien geborene Maler etablierte sich schnell in der Künstlerszene. Als Porträtmaler „war er neben Kokoschka einer der ersten, die einen neuen Stil wagten“, und hielt das intellektuelle „Who’s Who“ für die Nachwelt fest.
Kokoschka bezichtigte ihn des Plagiats
Kratzer in der Karriere hinterließ ein Streit mit Oskar Kokoschka, der Oppenheimer des Plagiats bezichtigte - und Freunde wie Adolf Loos und Karl Kraus gegen ihn aufhetzte. „Kokoschka duldete keine Götter neben sich“, schmunzelt Wipplinger.
Inniger war das Verhältnis zu Egon Schiele. Der junge Maler suchte die Nähe des älteren Kollegen, die beiden teilten sich kurz das Atelier, manchmal sogar das Papier.
Oppenheimer war ein Nomade, er lebte im Berlin der „goldenen 20er-Jahre“, in Paris, Genf, bei den Dadaisten in Zürich - und flüchtete schließlich vor den Nazis nach New York, wo er 1954 einsam in seiner Wohnung starb.
Verschollenes Gemälde plötzlich aufgetaucht
„Sein Werk ist dadurch weit verstreut - sicher einer der Gründe, warum er in Vergessenheit geriet“, so Wipplinger, der auf intensive Spurensuche gehen musste. „Ein Werk ist nach 100 Jahren tatsächlich plötzlich in Niederösterreich aufgetaucht“, freut er sich - und hofft, „dass Oppenheimer nun wieder so ins Gespräch kommt, dass noch so manches entdeckt wird.“ Möge der neue Hype beginnen!
Die Ausstellung startet am 6. Oktober, nähere Informationen gibt es hier.
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