Die obersten Landesprüfer gehen mit Taxenbach hart ins Gericht: Die Gemeinde habe „fast alle Bilanzposten“ für das Finanzjahr 2020 falsch erstellt. Die Marktgemeinde verteidigt sich, will die Zahlen aber korrigieren.
Als Grund für die Fehler vermutet der Landesrechnungshof in einer öffentlichen Aussendung am Mittwoch die Umstellung der Buchführung im Finanzjahr 2020. „Zahlreiche und zum Teil erhebliche Fehler“ in der Bilanz der Gemeinde sind die Folge. In der Eröffnungsbilanz musste die Gemeinde ihre gesamten Vermögenswerte offenlegen. 32,4 Millionen Euro standen im Jahresabschluss.
Die Fehler ergaben sich vor allem aus einer nicht korrekten Zuordnung von Grundstücken: Solche, die der Gemeinde zum Stichtag nicht mehr gehörten, wurden dennoch aufgeführt und andere fehlten dafür. Ein Sparbuch und ein Girokonto der Marktgemeinde fehlte in der Auflistung.
Korrektur würde Vermögen der Gemeinde verringern
Außerdem erhielt Taxenbach 4,7 Millionen Euro an Investitionszuschüssen. Für zwei Millionen Euro der Zuschüsse fehlten die Unterlagen, der Landesrechnungshof konnte sie nicht nachvollziehen. Würde nur ein Fehler korrigiert, würde sich das Vermögen, das der Marktgemeinde zur Verfügung steht, um rund zwei Drittel verringern, schreibt der Landesrechnungshof.
Bürgermeister Johann Gassner verteidigte sich in einer am Mittwoch vom Land veröffentlichten Stellungnahme: Die Bilanz sei mit einem externen Anbieter erstellt worden, der „auch viele andere Gemeinden in Salzburg im gleichen Bereich unterstützte“. Die damaligen Amtsleiter, Kassenleiter und Bauamtsleiter hätten ihre Daten nach einer Schulung in die dafür vorgesehene Excel-Tabelle eingetragen. Taxenbach zeigt sich einsichtig: Man werde in Abstimmung mit der Gemeindeaufsicht die erforderlichen Korrekturen vornehmen.
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