Fünf Festnahmen
Erneut christliche Pilger in Jerusalem verhöhnt
Am Dienstag kursierte in Sozialen Medien ein Video, das zeigte, wie ultraorthodoxe Juden - darunter auch Kinder - in einer Gasse der Altstadt auf christliche Pilger trafen, die mit einem großen Holzkreuz unterwegs waren. Mehrere der Juden, die gegenwärtig das Laubhüttenfest feiern, spuckten in Richtung der Pilger und Kircheneingänge. Die israelische Polizei vermeldete daraufhin fünf Festnahmen.
Das Video löste in Israel scharfe Kritik aus, unter anderem von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu und den beiden Chefrabbinern. Netanyahu teilte mit: „Israel ist der Sicherung der heiligen Rechte der Religionsausübung und des Pilgerns aller Glaubensrichtungen zu den heiligen Stätten absolut verpflichtet.“
„Verabscheuungswürdiges Phänomen“
Der Jerusalemer Polizeichef Doron Turgeman betonte, man werde keine Anfeindungen dulden, weder gegen Christen, Muslime noch gegen Juden. „Leider sehen wir eine Fortsetzung des verabscheuenswürdigen und hässlichen Phänomens von Anfeindungen gegen Christen in der Jerusalemer Altstadt.“
Video: Anfeindungen gegen Pilger Ende September
Christen in Israel
Christen hatten zuletzt vor allem in Jerusalem vermehrt unter Anfeindungen zu leiden. Zu Jahresbeginn wurde etwa ein protestantischer Friedhof von zwei jüdischen Teenagern beschädigt. Christinnen und Christen sind in Israel eine sehr kleine Minderheit, sie machen nur knapp zwei Prozent der rund zehn Millionen Bürger aus.
Geldstrafen für Täter möglich
Es soll ein Sonderteam eingerichtet werden, das sich mit dem Problem befassen werde. Man wolle mithilfe des Einsatz technologischer Mittel offen und verdeckt stärker gegen das Phänomen vorgehen und erwäge auch Geldstrafen für Täter.
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