Bergkarabach-Konflikt

Aserbaidschans Präsident sagt Friedensgespräch ab

Ausland
04.10.2023 16:01

Aserbaidschans Präsident Ilham Alijew hat seine Teilnahme an einem Friedensgespräch im Bergkarabach-Konflikt abgesagt. Er hätte unter EU-Vermittlung mit Armeniens Regierungschef Nikol Paschinjan gesprochen. Der Politiker habe aber auch die türkische Regierung als Verbündeten dabei haben wollen, was die EU wiederum abgelehnt habe, hieß es.

An dem Treffen in Spanien hätten die Staats- und Regierungschefs von Frankreich, Deutschland und Armenien sowie EU-Ratspräsident Charles Michel teilgenommen. Aserbaidschans Präsident sagte jedoch ab, weil er eine feindliche Atmosphäre befürchtet. Michel und französische Regierungsmitglieder hätten sich immer wieder „pro-armenisch geäußert“, berichtete eine aserbaidschanische Nachrichtenagentur. Sie verwies dabei auf die Entscheidung Frankreichs, Armenien militärische Ausrüstung zu liefern.

Aserbaidschans Präsident Ilham Alijew (Bild: AFP)
Aserbaidschans Präsident Ilham Alijew
Armeniens Regierungschef Nikol Paschinjan (Bild: APA/AFP/National Assembly of the Republic of Armenia/Handout)
Armeniens Regierungschef Nikol Paschinjan

Der Agentur nach will Alijew keine Gespräche mit der französischen Regierung führen, Dreiergespräche mit der EU und Armenien seien aber möglich. Wie berichtet, hatte das aserbaidschanische Heer vor etwa zwei Wochen das Gebiet Bergkarabach angegriffen. Einen Tag nach dem Angriff kapitulierten die ethnischen Armenierinnen und Armenier und kündigten an, das Gebiet aufzugeben. Die Kaukasus-Region gehört völkerrechtlich zu Aserbaidschan, wurde aber überwiegend von ethnischen Armenierinnen und Armeniern bewohnt.

SPÖ-Abgeordneter fordert EU-Mission
Inzwischen sind mehr als 100.000 Bewohnerinnen und Bewohner nach Armenien geflohen (siehe Video oben). Um Bergkarabach hat es seit Jahrzehnten Kämpfe gegeben, bei denen Tausende Menschen getötet worden sind. Geht es nach dem SPÖ-Nationalratsabgeordneten Christoph Matznetter, sollte es eine EU-Mission geben, um den geflüchteten Menschen eine sichere Rückkehrperspektive zu geben.

Gleichzeitig müssten die internationale Gemeinschaft und Österreichs Regierung mit mehr Mitteln helfen, „die humanitäre Notlage zu beenden oder eine humanitäre Krise zu verhindern.“ Die Menschen in der Region hätten Frieden verdient, sagte der Abgeordnete.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele