Im März führte der oberösterreichische Automationsspezialist B&R die Zwei-Tage-Woche ein, holte dafür 300 Mitarbeiter zusätzlich an Bord, die für 20 Stunden Arbeit so viel verdienen wie bei einem Vollzeitjob. Bedingung: Sie arbeiten am Standort in Eggelsberg nur am Wochenende, befristet auf ein Jahr. Wie Mitarbeiter das Modell erleben? Wir fragten nach.
Rund 700 Bewerber, teils aus Linz, Wien, Graz oder Nürnberg: Mit dem Angebot, mit 20 Stunden Arbeit pro Woche wie bei einem Vollzeitjob zu verdienen, wirbelte B&R-Chef Jörg Theis den Jobmarkt auf. Der Automationsspezialist aus Eggelsberg bewältigt mit den 300 zusätzlich engagierten Mitarbeitern, die an Wochenenden jeweils zwei Zehn-Stunden-Schichten absolvieren, die enorm gestiegene Nachfrage.
Eine der dafür aufgenommenen Beschäftigten ist Monika Drzewiecka. Sie war vor der Geburt ihrer Tochter schon als Zeitarbeiterin bei B&R tätig. Dass sie dank der Zwei-Tage-Woche nur am Wochenende arbeitet, machte es möglich, dass sie bereits früher als geplant wieder ins Berufsleben einsteigen konnte.
Familie und Job unter einen Hut
„Jetzt hab ich unter der Woche Zeit für mein Kind. Am Wochenende ist dann mein Mann bei der Kleinen“, erzählt die 38-Jährige, für die diese Arbeitswoche am Freitag um 22 Uhr beginnt. Am Samstag um 8.30 Uhr endet die erste Schicht, zehneinhalb Stunden später beginnt der zweite Arbeitstag für die Frau aus Simbach in Bayern.
„Dazwischen schlafe ich fünf Stunden und hab dann noch genug Zeit für meine Familie, bis ich wieder in die Arbeit fahre“, schwärmt sie. Die Reaktionen auf das Arbeitsmodell fielen sehr gut aus, erzählt Drzewiecka: „Auch für Leute, die studieren, oder Ältere, die kurz vor der Pension stehen, sind die Schichten optimal.“
Modell läuft nach einem Jahr aus
Wie es für sie nach Ende Februar weitergeht? „Ich will bleiben. Ich wünsche mir und hoffe, dass eine Verlängerung der Wochenendschicht kommt.“ Mit dem Betriebsrat und den Gewerkschaften hatte die Firma das Modell auf ein Jahr begrenzt.
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