Mit Spannung wurde die Neu-Inszenierung von Giacomo Puccinis „Il trittico“ an der Wiener Staatsoper erwartet: Drei Einakter über Glück - die Ehetragödie „Il tabarro“, das Erlösungsdrama „Suor Angelica“ und zum Abschluss die Groteskkomödie „Gianni Schicchi“. Ein Erfolg!
Premierenjubel für Philippe Jordan, Sängerensemble und Staatsopernorchester, empörtes Buhgeschrei für die Regisseurin Tatiana Gürbaca: Vier Jahrzehnte nach Otto Schenks Produktion zeigt die Staatsoper Puccinis Dreiteiler „Il Trittico“ (1918) in einer merkwürdig anämisch-mageren Inszenierung der Berlinerin und in einem gesichtslosen Betonbühnenraum Henrik Ahrs.
„Glück ist Schicksal“, schreibt der Dichter Rilke. Und: „Schwer glücklich sein“ prangt als Devise in Riesenlettern im Ehebruchdrama „Il Tabarro“ über der Szene, „sein“ im lyrischen Erlösungsstück „Suor Angelica“, „Glück“ in „Gianni Schicchi“, den Gürbaca in ein Gschnasfest des Erbschleicherclans verlegt. Warum aber bleibt Gürbaca in „Suor Angelica“ die Marienvision am Schluss schuldig?
Philippe Jordan animiert das Staatsopernorchester zu prachtvollen Puccini-Farben und führt die Sänger delikat. Am eindrucksvollsten: die großartige Anja Kampe (Giorgetta), der stimmgewaltige Michael Volle (Michele) und der höhensichere Tenor Joshua Guerrero (Luigi) im „Tabarro“. „Angelica“ Eleonora Buratto lässt ihren Sopran strahlen, Michaela Schuster zeichnet die herzlose Fürstin scharf. Ambrogio Maestri ist ein herrlicher Betrüger Schicchi. Überzeugend Serena Sáenz, Bogdan Volkov, Michaela Schuster, Patrizia Nolz.
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