Tote identifiziert
Venedig: Überwachungsvideo zeigt Absturz-Drama
Bilder einer Überwachungskamera zeigen jetzt den Busabsturz im norditalienischen Mestre bei Venedig (siehe Video oben). Darauf ist zu sehen, dass das Fahrzeug offenbar ohne Fremdeinwirkung von der Brücke kippt. Inzwischen wurden alle 21 Toten identifiziert. Besonders tragisch: Zu den Todesopfern zählen eine Schwangere, die mit ihrem Mann auf Hochzeitsreise war, und ein Kleinkind.
Die Identifizierung war schwierig, da viele Touristinnen und Touristen an Bord des verunglückten Shuttlebusses keine Dokumente bei sich hatten. Wie berichtet, war der Bus von einer Brücke auf Bahngleise gestürzt und hatte Feuer gefangen. Auch deswegen gestaltete sich das Feststellen der Identitäten kompliziert. Die Verstorbenen wurden in der Leichenhalle von Mestre aufbewahrt, wohin die Familienangehörigen reisten.
Zu den Todesopfern zählen neun Menschen aus der Ukraine, vier aus Rumänien, drei aus Deutschland und je eine Person aus Portugal, Südafrika, Kroatien und Italien - der Busfahrer. Die junge Kroatin war gerade mit ihrem Ehemann auf Hochzeitsreise. Das Paar aus Split hatte am 10. September geheiratet, die Frau war im sechsten Monat schwanger. Ihr Ehemann liegt schwer verletzt im Krankenhaus der Stadt Mirano, wie italienische Medien berichteten.
Fünf Menschen in Lebensgefahr
18 Menschen wurden bei dem Busunfall verletzt, fünf von ihnen schweben weiter in Lebensgefahr. In der Region Venedig wurden wegen des Unglücks drei Trauertage ausgerufen. Der Senat in Rom hielt am Mittwoch eine Schweigeminute.
Die Ursache des Unglücks ist weiter unklar. So wird zum Beispiel über gesundheitliche Probleme des Fahrers spekuliert. Die Bilder der Überwachungskamera zeigen, dass es offenbar keine Fremdeinwirkung von außen gab. Der verunglückte Bus ist jedoch nur kurz zu sehen, dann wird er von einem nachkommenden Bus verdeckt.
In Italien ist seit dem Vorfall eine Debatte über die marode Infrastruktur entbrannt. „Viele unserer Straßen sind noch immer unzureichend geschützt. Auf vielen Verkehrsadern sind die Schutzvorrichtungen veraltet“, warnte Alfonso Montella, Professor für Straßen, Eisenbahnen und Flughäfen an der Fakultät für Bauingenieurwesen der Universität Federico II. in Neapel.
Die Frage der Leitplankensicherheit auf Straßen und Autobahnen wurde bereits vor zehn Jahren diskutiert. Am 28. Juli 2013 war ein Bus von einer Brücke auf der A16 bei Monteforte Irpino in der süditalienischen Region Kampanien in den Abgrund gestürzt. 40 Menschen kamen dabei ums Leben.
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