Neun Schlepperfestnahmen im Burgenland an nur einem Tag! Großalarm und einen Einsatz der Sondereinheit Cobra hatte, wie berichtet, der Lenker eines Kastenwagens mit 21 Flüchtlingen im Bezirk Oberwart ausgelöst. Als der illegale Transport von einem Burgenländer entdeckt wurde, zückte der Fahrer ein Messer und bedrohte den Zeugen. Hinter den Schleppertransporten steckt eine arabisch-syrische Schleuserbande, die großteils von Schweden aus operiert.
Im aktuellen Fall hatte die Schleuserbande - wie bei jeder illegalen Tour üblich - Spione in einem Begleitfahrzeug vorausgeschickt. Zwei Männer arabischer Herkunft, die mit einem schwarzen Sportwagen unterwegs waren, sollten die Lage an der Grenze erkunden und überprüfen, ob die Polizei verstärkte Kontrollen durchführt. „Die Aktivitäten dieser Tätergruppe sind auf den Bezirk Oberwart konzentriert. Die meisten Komplizen haben in Schweden ihren Wohnsitz“, erklärt ein Ermittler. Als am Mittwoch die Bande die nächsten Touren ausführte, ging gegen 8.15 Uhr bereits ein Notruf ein.
Gefährliche Konfrontation mit Zeuge
In der Nähe der Ortschaft Harmisch hatte ein Kastenwagen mit ungarischem Kennzeichen angehalten, um Flüchtlinge aussteigen zu lassen, damit sie in den Wald laufen können. Es kam zur gefährlichen Konfrontation mit einem Augenzeugen. Der Schlepper griff zum Messer und bedrohte den Mann. Bevor es zu einer Stichwunde kam, rannte der Kriminelle weg. Mit tatkräftiger Unterstützung aus der Luft durch die Flugpolizei und auf dem Boden durch die Sondereinheit Cobra suchte ein Großaufgebot an Beamten nach dem Flüchtigen.
Das skrupellose Geschäft der Schlepper wird immer brutaler.
Warnt ein erfahrener Ermittler
Geflohener Schlepper verhaftet
Dann ging es Schlag auf Schlag: Die beiden Komplizen im Sportwagen mit schwedischen Kennzeichen wurden im Raum Edlitz gestoppt und in Handschellen abgeführt. Wenige Minuten später hielt die Polizei ein weiteres Begleitfahrzeug mit schwedischen Nummerntafeln in Burg an. Ein Mann und eine Frau, Handlanger der skandinavischen Bande mit arabischer Herkunft, wurden festgenommen. Noch vor 12 Uhr konnte auch der geflohene, mit einem Messer bewaffnete Schlepper in einem Wald zwischen Höll und St. Kathrein gefasst werden. Alle fünf Verdächtigen sind vorerst in Haft. Jene 21 Flüchtlinge aus Syrien und der Türkei, die sich in dem ungarischen Kastenwagen befunden haben und nach einer Höllenfahrt völlig erschöpft waren, wurden versorgt und in Erstaufnahmestellen gebracht. Neun Kinder waren dabei.
Schlepperaktivitäten nehmen zu
Drei weitere Schlepper wurden an diesem Tag im Bezirk Neusiedl am See abgefangen. 220 Komplizen der organisierten Kriminalität wurden heuer bereits im Burgenland festgenommen. Allein in der vergangenen Woche konnten 12 Komplizen von Schleuserbanden aus dem Verkehr gezogen werden. Gleichzeitig sind 1242 Flüchtlinge registriert worden, damit stieg die Zahl der Aufgriffe 2023 auf 24.000 an. „Das skrupellose Geschäft der Schlepper wird immer brutaler", warnt ein erfahrener Ermittler.
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