Bis 2030 werden 13.700 zusätzliche Kindergartenpädagoginnen und Kindergartenpädagogen benötigt. In der Praxis gibt es jedoch bereits jetzt zu wenig Personal. Wie mehr Menschen für den Beruf gewonnen werden sollen, präsentierte Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) am Donnerstag.
Das Ministerium hat eine Ausbildungsoffensive gestartet. Bisher werden Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen regulär an den Bundesbildungsanstalten für Elementarpädagogik (Bafep) ausgebildet, vor allem an den fünfjährigen Langformen mit Maturaabschluss. Nach diesen Schulen gehen allerdings nur noch 55 Prozent tatsächlich in einen Kindergarten. Darüber hinaus gibt es an den Bafeps noch Kollegs für Erwachsene, hier wurden bereits in den vergangenen Jahren die Plätze ausgebaut.
Angebote für Quereinsteiger
Auf diese Schiene will das Ministerium auch weiterhin setzen. Bis 2030 soll es über die Kollegs 6300 zusätzliche Absolventinnen und Absolventen geben. Darüber hinaus wurden verschiedene Angebote für Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger geschaffen. Über das Programm „Elementar+“ können sich Assistenzkräfte zu gruppenführenden Pädagoginnen und Pädagogen weiterbilden lassen. Über diese Angebote soll es bis 2030 8750 zusätzliche Fachkräfte geben.
Der Anteil der Bafep-Absolventinnen und -absolventen, die in den Beruf gehen, soll langfristig auf 75 Prozent erhöht werden. Dabei werde unter anderem auf mehr Praxisnähe in den Lehrplänen gesetzt, sagte die zuständige Sektionschefin Margareta Scheuringer am Donnerstag.
ÖGB vermisst bessere Arbeitsbedingungen
Dass auch die Arbeitsbedingungen in den Kindergärten passen müssten, räumte Polaschek ein. Aus der Praxis kommt etwa regelmäßig Kritik an zu großen Gruppen und an schlechten Betreuungsschlüsseln. Zuletzt hat das Personal der Kindergärten mehrmals für bessere Rahmenbedingungen protestiert.
Wirtschaftskammer stimmt Plänen zu
Kritische Töne kamen am Donnerstag auch von der Gewerkschaft. „In der Elementarpädagogik brennt der Hut. Neben neuem Personal muss dringend dafür gesorgt werden, dass Pädagoginnen und Assistentinnen wieder gerne und gesund in diesem Bereich arbeiten“, sagte ÖGB-Vorsitzende Korinna Schumann. Der ÖGB und die Arbeiterkammer hätten bereits konkrete Vorscläge auf den Tisch gelegt, die Regierung müsse diese nur ernsthaft prüfen und umsetzen.
Zustimmung zu Polascheks Plänen kam hingegen von der Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung. Frühkindliche Bildung werde auf diese Weise gestärkt.
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