Pegel extrem niedrig
Dürre: Schiffsverkehr am Amazonas eingeschränkt
Eine bereits seit Monaten anhaltende Trockenheit hat im brasilianischen Bundesstaat Amazonas dazu geführt, dass die Pegel des gleichnamigen Flusses sowie des Rio Negro deutlich niedriger sind, als um diese Jahreszeit üblich. Die Folge: Die Gewässer fallen derzeit vielerorts als Transportweg aus.
Wie schlimm die Auswirkungen der Dürre sind, zeigen unter anderem Drohnenaufnahmen (siehe Video oben), die am Mittwoch im Hafengebiet von Manaus am Rio Negro gemacht wurden. Die brasilianischen Behörden schätzen, dass bis Ende des Jahres etwa eine halbe Million Bewohner des südamerikanischen Landes von der Dürre betroffen sein könnte.
Bereits jetzt haben die niedrigen Wasserstände den Personen- und Güterverkehr per Boot stark eingeschränkt, was es vor allem für abgelegene Gemeinden noch schwieriger macht, Zugang zu Dienstleistungen wie Gesundheitsversorgung, Bildung sowie zu wie Wasser und Nahrung zu erhalten.
Fischer: „Mann, diese Dürre ist historisch“
Im Amazonasgebiet sind die wichtigsten Transportmittel die Wasserwege, und die historisch niedrigen Pegel macht die Durchfahrt für Boote unmöglich. Eine weitere Folge sind die Auswirkungen auf die Fischerei, die für viele Gemeinden an den Flüssen die wichtigste Lebensgrundlage darstellt. „Mann, diese Dürre ist historisch. (…) Ich habe so etwas noch nie gesehen. Wir alle leiden unter dieser Dürre. Aber das ist die Natur und wir können nichts dagegen tun“, sagte Jose Nilson, ein Fischer.
Meteorologen führen die Schwere der diesjährigen Dürre auf die Anwesenheit von El Niño zurück, einem zyklischen Wetterphänomen, das durch die Erwärmung der Gewässer des Pazifischen Ozeans gekennzeichnet ist und sich weltweit auf die Klimamuster auswirkt. Obwohl die schwerwiegendsten Folgen dieses Phänomens noch nicht spürbar sind, haben viele Menschen deshalb bereits Schwierigkeiten, z. B. beim Zugang zu Nahrungsmitteln und Trinkwasser.
Alarmzustand für gesamte Region ausgerufen
Infolge dieses verstärkten Effekts von El Niño haben die Wasserstände in Flüssen und Seen im gesamten Amazonasbecken beispiellose Tiefststände erreicht, was dazu führte, dass vor zwei Wochen für die gesamte Region der Ausnahmezustand ausgerufen wurde.
Der Bundesstaat Amazonas - der größte Brasiliens - startete zudem einen Reaktionsplan in Höhe von 20 Millionen US-Dollar (umgerechnet rund 19 Mio. Euro), um den betroffenen Gemeinden Hilfe und Unterstützung zukommen zu lassen. Mit dem Geld soll die Verteilung von Lebensmitteln, Trinkwasser, Hygieneartikeln und anderen lebenswichtigen Produkten finanziert werden.
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