Attentat auf AfD-Chef?

Nach Selfie ging es Chrupalla plötzlich schlecht

Ausland
05.10.2023 16:36

Nur langsam sickern Details zu den Ermittlungen rund um den medizinischen Notfall am Rande einer Wahlkampfveranstaltung von AfD-Chef Tino Chrupalla in Bayern durch. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Verdachts auf Körperverletzung - gegen Unbekannt. Mittlerweile gaben die Ermittler bekannt, dass es vor einer geplanten Rede Chrupallas am Mittwoch „leichten Körperkontakt“ mit mehreren Menschen im Zuge eines Selfies gegeben habe. Anschließend habe sich der Parteivorsitzende plötzlich unwohl gefühlt.

Ein Parteisprecher der AfD erklärte am Donnerstag, dass bei Chrupalla eine Einstichstelle gefunden worden sei. Konkretere Angaben machte der Sprecher nicht. Es liefen Untersuchungen auf mögliche Substanzen im Körper, die Polizei ermittle, hieß es.

Polizei hat bisher keine Hinweise auf tätlichen Angriff
Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord in Ingolstadt sagte Donnerstagfrüh, es gebe keinen neuen Erkenntnisstand. Die Polizei hat demnach weiterhin keine Hinweise auf einen tätlichen Angriff aus dem Publikum auf den AfD-Chef. Soweit bisher bekannt, hätten sich die Ereignisse hinter der Bühne abgespielt.

Dort wurde laut einem Bericht des „Spiegel“ auch eine Pinnwandnadel gefunden. Diese werde nun kriminaltechnisch untersucht. Ob ein Zusammenhang zwischen dem Fundstück und dem medizinischen Vorfall besteht, ist noch unklar. Die Staatsanwaltschaft teilte am Donnerstagnachmittag mit, dass es dem Politiker nach dem Selfie plötzlich schlecht geworden sei. Chrupalla habe über Schmerzen im Oberarm gespürt. Dieser sei auch geschwollen und gerötet gewesen.

Polizei bittet um Fotos und Videos von Veranstaltung
Eine offensichtliche Verletzung sei zu diesem Zeitpunkt nicht erkennbar gewesen, berichtete die Polizei. Die Ermittler riefen Zeugen auf, Fotos und Videos zur Aufklärung der Geschehnisse an die Kriminalpolizei zu schicken. Laut einem Polizeisprecher gingen bis Donnerstagnachmittag mehrere Mitteilungen in diesem Zusammenhang ein. Das Bildmaterial werde nun ausgewertet.

Chrupalla laut AfD nicht mehr in Klinik in Ingolstadt 
Nach Angaben seiner Partei hat der rechtspopulistische Politiker Ingolstadt inzwischen wieder verlassen. „Tino Chrupalla konnte mittlerweile Ingolstadt verlassen und wird sich in weiterführende ärztliche Behandlung begeben“, hieß es am Donnerstagabend in einer Pressemitteilung der AfD. Alle geplanten Wahlkampftermine in Bayern seien abgesagt worden.

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