Ohne Schulden, mit mehr Eigenmarken und teilweise verbilligten Preisen will die Möbelkette Kika/Leiner mit ihren verbliebenen 17 Standorten die Kunden zurückerobern. Neo-Geschäftsführer Volker Hornsteiner erklärt, wie man die Firma nach überstandener Insolvenz in eine gute Zukunft führen will.
Die Farben Rot und Grün bleiben, in der Werbung und bei den Produkten tritt man künftig als „kikaLeiner“ auf. Die Kundenkarten werden vereinheitlicht. Doch die 17 Standorte (6 Leiner, 11 Kika) werden von außen gleich wie jetzt aussehen, ein Umbau wäre zu teuer. Das Sortiment ist aber mittlerweile zu 95 Prozent ident. Neben Markenartikeln sollen Eigenmarken wie „Vonderstedt“, „Kitchen Basics“ oder „Vivre“ ausgebaut werden.
Die Lager sind wieder voll
Die Insolvenz ist abgeschlossen, die Finanzierung auf zwei Jahre gesichert, die Lager wieder voll. Bei rund 10.000 (von 50.000) Artikeln habe man die Preise gesenkt.
„Das Vertrauen der Kunden ist wieder da, wir spüren das“, versprüht Volker Hornsteiner, neuer Sprecher der Geschäftsführung, Optimismus. Es gebe wieder Anzahlungen im zweistelligen Millionenbereich. Diese sind durch Versicherungen garantiert. Im neuen Geschäftsjahr, das mit Oktober begonnen hat, erwartet man rund 400 Millionen Euro Umsatz.
Das Vertrauen der Kunden ist wieder da, wir spüren das. In drei Jahren soll niemand mehr über die Insolvenz reden.
Volker Hornsteiner
Inklusive der Restaurants beschäftigt die Gruppe fast 2000 Mitarbeiter. „Wir kämpfen um jeden Kunden“, so Hornsteiner, der zuvor jahrelang bei Billa tätig war. Das Weihnachtsgeschäft und der Abverkauf im Jänner werden zeigen, ob man vorankommt. Hornsteiner: „In drei Jahren soll niemand mehr über die Insolvenz reden.“
Neuer Slogan „kikaLeiner kommt euch näher“
Eigentümer Hermann Wieser will im Hintergrund bleiben, obwohl er natürlich auch der operative Chef ist. In der vierköpfigen Geschäftsleitung kümmert sich Hornsteiner und Marketing, Vertrieb und Kommunikation. Ab 10. Oktober startet unter dem Slogan „kikaLeiner kommt euch näher“ eine Werbekampagne.
„Unser größtes Kapital sind die Mitarbeiter“, erklärt Hornsteiner im „Krone“-Gespräch. Gute Küchenverkäufer etwa sind „wie bares Gold“. Größter Umsatzbringer seien aber Wohnzimmermöbel. Wichtig sei auch, dass von der Lieferung bis zur Montage alles funktioniere.
Bei Finanzierungen habe man derzeit mit „0% Zinsen auf 60 Monate“ das „beste Finanzierungsangebot am Markt“ (Hornsteiner). Eine Herausforderung ist, künftig verstärkt jüngere Kunden ansprechen. Aktuell liege der Altersschnitt in den Filialen bei 55+.
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