Jungkühe griffen auf einer Weide in Ehenbichl im Tiroler Außerfern eine Frau an, die dort mit zwei Hunden unterwegs war. Die Einheimische kam ins Krankenhaus, die Landwirte, denen die Rinder gehören, werden angezeigt. Das sorgt für Aufregung.
Eine Tirolerin (51) wurde am Mittwoch gegen 18 Uhr in Ehenbichl von Jungkühen attackiert bzw. überlaufen und erheblich verletzt. Die Außerfernerin war, so ein Polizeisprecher zur „Krone“, mit ihren beiden Hunden durch eine eingezäunte Jungviehherde gewandert. Die Hunde waren nicht angeleint.
Frau im Krankenhaus
Dann sei plötzlich einer der Hunde von einer Kuh attackiert worden. Als die Frau versuchte, das Jungtier von ihren Hunden abzudrängen, griffen mehrere Kühe die Hundebesitzerin an. Die Frau kam ins Krankenhaus Reutte, die zwei Hunde wurden zum Tierarzt gebracht.
Die Verhältnisse an der Örtlichkeit, wo sich der Vorfall ereignete, sind komplex. „Die Weide ist an drei Seiten durch einen Zaun begrenzt, an einer Seite bilden der Lechdamm bzw. der Lech die Abgrenzung“, erklärt der Ehenbichler Bürgermeister Wolfgang Winkler. Der Wanderweg führe auf dem Damm durch die Weide. „Je ein Schranken sowie ein Viehgitter begrenzen beim Weg die Weide.“ Infotafeln würden zudem auf die Weide aufmerksam machen.
Ich möchte nicht vorgreifen, aber hier muss wohl ein Fehler passiert sein.
Wolfgang Winkler, Bürgermeister Ehenbichl
Hunde nicht an der Leine
Wie es zum Kontakt des Hundes mit der Kuh kam, die den Zwischenfall auslöste, wird noch ermittelt. Fakt ist: Die Hunde waren entgegen der Bestimmung nicht angeleint. Diese Bestimmung würde nur außer Kraft sein, wenn es etwa Therapiehunde wären. Zu den Hunden - dem Vernehmen nach handelte es sich sogar um drei Tiere - machte die Polizei keine Angaben.
„Ich möchte nicht vorgreifen, aber hier muss wohl ein Fehler passiert sein“, meint Bürgermeister Winkler. Er hat der Hundehalterin jedenfalls telefonisch Genesungswünsche übermittelt.
Landwirte werden angezeigt
Für viele schwer nachvollziehbar: Die Polizei muss gegen die beiden Besitzer der Kühe automatisch Anzeige wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung erstatten.
Ärger bei Bauernobmann
Bezirksbauernobmann Christian Angerer hält klar fest: „Es darf nicht passieren, dass der Landwirt, der mit Hinweisschildern ausdrücklich auf die möglichen Gefahren hinweist, für das nicht regelkonforme Verhalten beim Wandern mit Hunden verantwortlich gemacht wird.“
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