In Schallmoos

Breite Front gegen den 35-Meter-Gesundheitsturm

Salzburg
06.10.2023 08:00

Nach der Sitzung im Salzburger Stadt-Gestaltungsbeirat nimmt die Kritik an dem geplanten, 35 Meter hohen Büro-Tower in Schallmoos weiter zu. Zudem stößt vielen die Besetzung von Andreas Schmidbaur zum neuen Salzburger Welterbebeauftragten wegen dessen Doppelfunktion sauer auf.

Das Gelände der alten Tankstelle an der Kreuzung Sterneckstraße/Linzer Straße liegt in der Pufferzone des Weltkulturerbes Kapuzinerberg. Jegliche Bauten und Renovierungen werden hier besonders genau beäugt.

Längst heißes Gesprächsthema ist daher ein Plan eines Büroturms. Die LB5 Projektgesellschaft will an der stark befahrenen Kreuzung den rund 35 Meter hohen „Good Health Tower“ errichten – die „Krone“ berichtete. Die Kritik an den Plänen hat nach einer Sitzung des Gestaltungsrats der Stadt noch zugenommen.

Der Rauchenbichlerhof und der Blick aus der Stadt Richtung Nordosten (Bild: Tschepp Markus)
Der Rauchenbichlerhof und der Blick aus der Stadt Richtung Nordosten

Weiter Forderung nach einer UVP-Prüfung
Die „Alliance For Nature“ etwa fordert dringend eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP): „Das Hochhaus-Projekt passt nicht an diesen Standort, weil es die Sichtachsen der UNESCO-Welterbestätte empfindlich stören würde“, heißt es aus Wien von Generalsekretär Christian Schuhböck.

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Der gültige Bebauungsplan sieht vier bis fünf Geschosse vor. Werden 35 Meter zugelassen, ist das doppelt so hoch. Das passt nicht.

(Bild: Tschepp Markus)

Christoph Ferch, Gemeinderat, DIE SALZ

Die Sorge, dass ein elf Stockwerke hohes Gebäude nicht ins Bild passt, teilt auch Salzburgs Landeskonservatorin Eva Hody: „Ich bin entsetzt. Der Verkehr begründet so einen Hochbau jedenfalls nicht. Ich bitte darum, die gültigen Bebauungspläne einzuhalten.“

Auf diesem Areal soll der 35-Meter-Turm gebaut werden (Bild: Tschepp Markus)
Auf diesem Areal soll der 35-Meter-Turm gebaut werden

Scharfe Kritik an Postenbesetzung
Und diese sehen laut Christoph Ferch (Die SALZ) mit Einhaltung der Grundgrenzen „vier bis fünf Geschosse vor. Wenn nun 35 Meter kommen, wird sogar doppelt so hoch gebaut. Aber wir wollen doch alle keinen zweiten Rehrlplatz!“

Äußerst skeptisch blickt Ferch neben NEOS, Grüne und SPÖ übrigens auf die Bestellung von Andreas Schmidbaur, Salzburgs neuen Welterbebeauftragten. Er ist zudem Chef der Raumplanungs- und Baubehörde. „Er muss sich quasi selbst kontrollieren. Das hat eine ganz schiefe Optik!“

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