Wirre Argumente

„Westen arrogant“: Putin will neue Welt errichten

Ausland
05.10.2023 18:45

Kreml-Chef Wladimir Putin hat am Donnerstag kundgetan, dass er „eine neue Welt errichten“ will und die russische Offensive in der Ukraine mit der „Hegemonie“ des Westens zusammenhänge. Der Westen sei arrogant, konstatierte der Machthaber.

„Wir stehen im Wesentlichen vor der Aufgabe, eine neue Welt zu errichten“, sagte Putin beim politischen Valdai-Forum in der russischen Schwarzmeerstadt Sotschi.

Dem Westen warf der russische Staatschef vor, dass sein Handeln seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion von „Arroganz“ geprägt sei. „Die USA und ihre Satelliten haben den Weg der Vorherrschaft eingeschlagen“, kritisierte Putin. Außerdem brauche der Westen „immer noch einen Feind, mit dem er den Kampf mit Gewalt und Expansionismus rechtfertigen kann“.

Putin bei seiner Rede beim Valdai-Forum in Sotschi am Donnerstag (Bild: AFP)
Putin bei seiner Rede beim Valdai-Forum in Sotschi am Donnerstag

Krieg soll „neue Weltordnung“ festlegen 
Die russische Offensive ist daher nach Putins Interpretation „kein territorialer Konflikt“, sondern diene der Festlegung der „Grundsätze, auf denen die neue Weltordnung begründet wird“. „Wir haben keinerlei Interesse daran, Territorien zurückzuerlangen“, versicherte der Kreml-Chef, der allerdings nach der Krim-Annexion 2014 im September 2022 vier ukrainische Regionen für annektiert erklärt hatte.

„Der Krieg, der von dem Kiewer Regime mit der aktiven Unterstützung des Westens begonnen wurde, dauert schon seit zehn Jahren an“, legte Putin seine Sicht der Dinge dar. „Die militärische Spezialoperation wurde gestartet, um ihn zu stoppen.“

(Bild: ASSOCIATED PRESS)

Westen laut Putin „feindliches Umfeld für Muslime“ 
Putin warf dem Westen überdies vor, China zu verteufeln und „ein feindliches Umfeld für Muslime zu schaffen“. „Sie versuchen, allen ein Feind-Image zu verleihen, die nicht bereit sind, den westlichen Eliten zu folgen“, sagte er. Die Zeiten, in denen der Westen anderen Ländern seinen Willen aufzwingen könne wie zu Zeiten des Kolonialismus, seien aber „seit Langem vorbei“ und kämen „niemals“ zurück.

Kiew wirft Moskau Imperialismus vor
Moskau kritisiert seit Jahren, dass die NATO-Osterweiterung Russland in seiner Existenz bedrohe. Den Einmarsch in die Ukraine rechtfertigt Russland damit, dass das Nachbarland darauf hingearbeitet habe, ebenfalls dem westlichen Militärbündnis beizutreten. Kiew wirft Moskau hingegen Imperialismus und die Absicht vor, sich mit seiner Offensive ukrainisches Gebiet anzueignen.

Zum Stand der seit mehr als eineinhalb Jahren andauernden militärischen Auseinandersetzung mit der Ukraine sagte Putin am Donnerstag, Russland werde gut mit den Herausforderungen fertig. „Bisher schlagen wir uns gut“, versicherte er. Er habe „Grund zu der Annahme“, dass dies auch künftig der Fall sein werde.

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