Zwei Autostunden von der Greiner-Zentrale im oberösterreichischen Kremsmünster entfernt tüftelt das Team von Zeroplast an einem neuen Kunststoff. Mit Kalk, Holzfasern und Reiswachs wird in Spillern/Niederösterreich an Rezepten getüftelt. Erste Erfolge gibt‘s bereits, wie sich die „Krone“ beim Besuch am Firmenstandort überzeugen konnte.
Josef-Schleps-Straße 5 in Spillern: Wer auf Google Maps nach dieser Adresse sucht und sich die dort hinterlegten Satellitenbilder ansieht, blickt auf Sandhaufen und Baumaschinen. Mittlerweile steht hier ein Gewerbepark, der auch für Greiner Zeroplast Heimat ist.
Wir stehen erst am Anfang. In den nächsten Monaten geht’s für uns darum, dass wir einen Überblick gewinnen und die Möglichkeiten und Grenzen des Materials kennenlernen.
Philipp Kranewitter (36), Geschäftsführer Zeroplast
Zwei Autostunden von der Zentrale des Kunststoffverarbeiters in Kremsmünster entfernt tüftelt in der niederösterreichischen Marktgemeinde ein dreiköpfiges Team an einer nachhaltigen Alternative zu herkömmlichen Kunststoffen, die dann zur Herstellung von Spritzgussteilen in der Serienfertigung eingesetzt werden soll: Flaschen, Schalen, Verschlüsse. „Die Zutaten sind Kalk, Reiswachs und Holzfasern“, erklärt Geschäftsführer Philipp Kranewitter.
Kooperation mit der Boku und der FH OÖ
Zu Jahresbeginn wurde eine Spritzgussmaschine installiert, die neben der Anlage steht, an der die Zutaten zusammengemischt werden und so die zu verarbeitende Masse entsteht. Mittlerweile hat das Zeroplast-Team mehr als 240 verschiedene Rezepturen ausprobiert, die bei einer Abteilung der Boku Wien in Tulln überprüft werden.
Auch das Transfercenter für Kunststofftechnik an der Fachhochschule OÖ in Wels soll mithelfen, um die Idee des biologisch abbaubaren Kunststoffs Realität werden zu lassen.
Niedrigere Temperaturen nötig
Ein großer Vorteil des Naturprodukts? „Es ist weit weniger Temperatur nötig als bei der Verarbeitung von herkömmlichem Kunststoff“, erzählt Roland Riepl, der Chef der Innovationsschmiede von Greiner ist. Riepl weiß aber auch: „Noch dauert der Spritzgussprozess mit unserem Material zu lange. Es eignet sich also noch nicht für eine Industrieproduktion.“
Dann führt er eins der Zeroplast-Stäbchen, wie sie derzeit hundertfach zu Testzwecken hergestellt werden, Richtung Nase: „Es riecht so gut“, sagt Riepl. Tatsächlich: Die Kunststoffzukunft duftet hier nach Wachs.
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