Polizei ermittelt

Luchsin „Sofia“ in Kärnten von Wilderern getötet

Kärnten
06.10.2023 12:36

Der tote Körper der sechsjährigen Luchsin „Sofia“ wurde vor wenigen Wochen in Kärnten gefunden. Bei den gerichtsmedizinischen Untersuchungen wurden eindeutig Geschosspartikel identifiziert. Laut WWF fallen immer wieder Luchse dem illegalen Abschuss zum Opfer.

Erst Ende Februar war „Sofia“ im Schweizer Jura eingefangen und nach Tarvisio in Norditalien umgesiedelt worden. Zusammen mit vier anderen Luchsen sollte sie die Luchspopulation in den Südostalpen stärken und somit einen entscheidenden Beitrag zur Vernetzung der mitteleuropäischen Luchsvorkommen leisten. Zwei Wochen nach ihrer Freilassung wanderte „Sofia“ im März nach Norden und besetzte ein Revier zwischen Villach, Feistritz und Bad Kleinkirchheim in Kärnten. Jetzt wurde sie illegal abgeschossen.

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Das ist ein brutaler und illegaler Akt der Wilderei.

Christian Pichler, WWF Österreich

„Verlust jedes einzelnen Tieres ist ein schmerzlicher Rückschlag“
Christian Pichler, Artenschutz-Experte des WWF Österreich, zeigt sich schockiert von diesem „brutalen und illegalen Akt der Wilderei“ und erklärte: „Gerade bei seltenen Arten wie dem Luchs ist der Verlust jedes einzelnen Tieres ein schmerzlicher Rückschlag und kann das Überleben der Art gefährden. Wir werden dennoch an unseren Bemühungen, eine stabile Luchspopulation in der Region aufzubauen, festhalten.“

Die Cabina di Regia Lince e Caccia, ein Zusammenschluss von Jägerverbänden in Friaul-Julisch Venetien in Italien, der die Luchsansiedelung von Anfang an unterstützt hat, verurteilt den illegalen Abschuss ebenfalls aufs Schärfste. Die Ermittlungen der österreichischen Polizei sind derzeit im Gange.

„Kriminelles Problem“
Luchse und andere Wildtiere sind in Europa und auch in Österreich immer wieder Opfer illegaler Verfolgung. „Wilderei muss im politischen und gesellschaftlichen Diskurs als ernst zu nehmendes, kriminelles Problem erkannt werden und darf nicht länger den Status eines Kavaliersdeliktes haben“, fordert Christian Pichler daher angesichts des jüngsten Vorfalls in Österreich.

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