Wegen der Großbaustelle am Bozner Platz mitten in Innsbruck bleiben die beiden Verkehrslichtsignalanlagen über die gesamte Baudauer ausgeschaltet, auch ein Zebrastreifen wurde gesperrt. Fußgänger kommen überwiegend nur erschwert über die Straße - auch weil Pkw- und Radfahrer meist ungern anhalten. Die Stadt Innsbruck sieht das hingegen komplett anders.
Der Bozner Platz mitten in Innsbruck sorgte in der Vergangenheit immer wieder für Debatten - unter anderem, weil sich die Politik nicht auf eine Neugestaltung einigen kann. Gebaut wird dort seit Anfang September dennoch eifrig: Die Innsbrucker Kommunalbetriebe (IKB) arbeiten an einem Grundwassernetz.
Ein „Krone“-Lokalaugenschein zeigt: Verkehrstechnisch geht es rund um den Bozner Platz ordentlich zur Sache. Erschwerend ist, dass Ampeln deaktiviert und ein Zebrastreifen gesperrt wurden. Vor allem für Fußgänger – etwa Kinder und Jugendliche sowie Senioren – ist eine sichere Querung des Platzes durchaus herausfordernd.
„Mein Sohn wartet eine Ewigkeit“
Hinzu kommen Pkw- und Fahrradfahrer, die die Fußgänger immer wieder übersehen. „Jedes Mal, wenn mein Sohn beim Zebrastreifen brav stehen bleibt – das ist täglich auf dem Schulweg –, wartet er eine Ewigkeit darauf, bis ein Lenker anhält. Mittlerweile ist er frustriert und hat Angst. Die Konsequenz ist, dass er sich weigert, diesen Schulweg zu bestreiten. Er geht nun freiwillig eine andere Route, die länger dauert“, sagt ein „Krone“-Leser.
Seine Erlebnisse decken sich mit jenen des „Krone“-Lokalaugenscheins: Spaziergänger jeglichen Alters warten immer wieder minutenlang, ein Pkw- und Fahrrad-Lenker nach dem anderen rauscht über den Zebrastreifen.
Das ist ein totales Chaos, ein enormes Sicherheitsrisiko, niemand kennt sich mehr aus.
Neos-GR Julia Seidl
Kritik der Neos: „Bodenmarkierungen sind mehr schlecht als recht“
Ein Problem, das auch für die Neos besteht. „Das ist ein totales Chaos, ein enormes Sicherheitsrisiko, niemand kennt sich mehr aus“, kritisiert GR Julia Seidl, „die Bodenmarkierungen sowie Absicherungen sind mehr schlecht als recht. Wie kann es sein, dass man bei einer Baustelleneinrichtung nicht darauf Acht gibt, geeignete Schutzwege einzurichten?“ Die grüne Stadträtin Uschi Schwarzl müsse „dringend nachbessern“. Es grenze an ein Wunder, dass noch nichts passiert sei.
„Eher das Gegenteil war der Fall“
Aus dem Referat Straßenverkehr und Straßenrecht der Stadt Innsbruck heißt es dazu: „Die Schutzwege sind allesamt korrekt beschildert. Bei einem Lokalaugenschein konnte nicht festgestellt werden, dass ewig gewartet wird, weil Pkw-Lenker nicht anhalten. Es war eher das Gegenteil der Fall. Es ist bisher auch keine einzige Beschwerde bei uns eingegangen.“
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.