Wir setzen unsere Foren-Knigge-Reihe mit einem wichtigen Thema fort - dem „Framing“ oder auch „Framing-Effekt“. Der Begriff kommt aus dem Englischen und bedeutet „Einrahmen“ oder „Einbetten“. Informationen sind immer in eine Art Rahmen eingebettet, was grundsätzlich nichts Negatives ist. In einer Zeit der wahren Informationsflut ist es sogar notwendig, zu selektieren und zu kontextualisieren, um diese verarbeiten zu können. Problematisch wird es allerdings, wenn ganz bewusst bestimmte Aspekte eines Themas hervorgehoben werden, während man andere unter den Tisch fallen lässt, um so ein bestimmtes Bild zu erzeugen.
Der Rahmen einer Botschaft
Wie wir Informationen wahrnehmen, hängt unter anderem stark davon ab, auf welche Art und Weise sie uns präsentiert werden. Sie stehen damit in einem Bezugsrahmen oder Deutungsrahmen, der sich je nach gewünschter Ausrichtung verschieben kann. So können unterschiedliche Formulierung desselben Sachverhalts beeinflussen, wie wir diesen empfinden und was wir darüber denken.
Dieses Beispiel für den Framing-Effekt ist uns allen bekannt: Ein halb mit Wasser gefülltes Glas kann man als halb voll oder halb leer beschreiben, oder anders gesagt, ein positives oder negatives Bild dazu erzeugen. Und hier zeigt sich auch gut die Problematik: Es geht um dasselbe Glas mit demselben Inhalt, aber es entstehen dennoch unterschiedliche Bilder in unseren Köpfen.
Verwendungsweisen von Framing
Wie sollte man mit Framing umgehen?
Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass Framing überall vorkommen und unsere Meinung beeinflussen kann. Besonders journalistische Darstellungen müssen aktuelle Ereignisse in einen bestimmten Rahmen stellen, um sie einzuordnen. Hier gilt es aber, Spielräume für beeinflussende oder einseitige Berichterstattung nicht zuzulassen, sondern objektiv zu bleiben. Man sollte sich bei jedem Text oder bei jedem Video überlegen: Warum wird jetzt genau diese Formulierung verwendet? Welche Absichten könnten dahinterstecken?
Als Medienschaffende:
Bereitstellung verschiedener Bezugsrahmen: Betrachten Sie Themen aus verschiedenen Blickwinkeln, um zu vermeiden, einseitig und tendenziös zu berichten.
Transparenz: Gehen Sie transparent mit dem Thema Framing um und versuchen Sie, Framing-Muster aufzubrechen, indem Sie diese kommunizieren.
Als Rezipient:in:
Bewusstsein schaffen: Seien Sie sich darüber im Klaren, was Framing bedeutet und in welchen Bereichen es eingesetzt wird.
Kritische Analyse: Versuchen Sie in Zukunft, vermehrt darauf zu achten, in welchen Kontexten Ihnen bestimmte Informationen geliefert werden. Hinterfragen Sie die Motive kritisch und konsultieren Sie verschiedene seriöse Quellen, um sich ein möglichst umfassendes Bild über einen Sachverhalt zu machen.
Allgemein gilt: Lassen Sie sich nicht blind von der Art und Weise beeinflussen, wie Informationen Ihnen präsentiert werden, sondern versuchen Sie, möglichst objektiv den Kern des Sachverhalts herauszufinden.
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