Die Schlepper werden immer skrupelloser. Sie gefährden nicht nur Flüchtlinge, die in den Kastenwagen eingepfercht, sondern auch jene Polizeibeamte, die sich ihnen in den Weg stellen. Das zeigen aktuelle Beispiele in Oberösterreich.
Durchkommen um jeden Preis - so lautet der Auftrag für die vielen Schlepper, die derzeit Flüchtlinge (vornehmlich Kurden aus der Türkei) nach Deutschland bringen. Und manche dieser Kriminellen scheuen auch nicht davor zurück, das Leben anderer zu gefährden. So mussten sich erst am Mittwoch Polizisten mit einem Sprung zur Seite retten, nachdem ein Schlepper gezielt auf sie losgefahren war. Und erst vor einigen Wochen hatte ein anderer Krimineller versucht, ein Polizeiauto von der Straße zu drängen.
Teil der Ausbildung
„Im Rahmen der polizeilichen Ausbildung wird das Anhalten von Fahrzeugen auch in Gefahrensituationen geübt. Dass auf Polizisten losgefahren wird, kommt ja nicht ausschließlich bei Schleppern vor. Das kann leider bei jeder Anhaltung passieren“, sagt Landespolizeikommandant Andreas Pilsl dazu.
Nicht immer ein Mordversuch
Überraschend ist, dass diese Angriffe mit Fahrzeugen nicht immer als Mordversuch gewertet werden. „Es hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab, welcher Tatbestand tatsächlich erfüllt ist“, sagt die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Linz, Ulrike Breiteneder. Entscheidend sind die Geschwindigkeit und die räumlichen Gegebenheiten, die am Tatort herrschen.
„Es gibt bei jedem Sachverhalt einen rechtlichen Rahmen, den es einzuhalten gilt. Sollte ein Mordversuch vorliegen, dann werden wir diesen auch konsequent anzeigen, und die zuständige Staatsanwaltschaft wird entsprechend Anklage erheben“, hält Andreas Pils in diesem Zusammenhang fest. Im Fall des Schleppers in Zwettl an der Rodl sind die Ermittlungen dazu noch nicht abgeschlossen.
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