Die Proteste wegen des A10-Stauwahnsinns zeigen Wirkung! Urlauber haben im Tennengau ab sofort Fahrverbot - in drei Gemeinden gelten bis zum Montag Durchfahrtssperren. Dagegen regt sich Protest aus dem Pongau. . .
„Ich freue mich total. Endlich tut sich was, es kann ja nur besser werden.“ Friseurin Christine Holzmann macht gemeinsam mit weiteren Gollinger Unternehmern seit Wochen gegen das Stau-Dilemma in ihrem Ort mobil. Jetzt gibt es Grund zur Hoffnung: Seit Freitagnacht gilt bis zum Montag eine Durchfahrtssperre durch die Tennengauer Gemeinde. Das Fahrverbot betrifft auch Kuchl und St. Koloman. „Genau das haben wir gefordert“, sagt Holzmann.
Wie berichtet, führt die monatelange Sanierung mehrerer Tunnel auf der Tauernautobahn (A10) zwischen Golling und Werfen fast täglich zu massiven Verkehrsbehinderungen. Und das nicht nur auf der A10. Auch auf den Ausweichrouten über die Bundesstraßen brauchen Autofahrer sehr viel Geduld. Straßenbetreiber Asfinag reagierte bislang auf die massiven Beschwerden von Anrainern und Ortspolitikern nicht. Anders Landesrat Stefan Schnöll (ÖVP). Er verhängte nun die Durchfahrtssperren.
Polizei kontrolliert die Durchfahrtssperren
Wie das funktionieren soll? Die Sperre betrifft die B159 und zielt auf den Transitverkehr ab. Autos dürfen die Straße nur noch nutzen, wenn ihre Fahrt in einer der drei Gemeinden endet. Besuche bei Verwandten oder ein spontaner Einkauf sind somit für jedermann möglich. Fahrten, die im Bundesland Salzburg beginnen, dürfen weiterhin durch die Ortschaften führen. Die Polizei überwacht die Sperren. Schnöll spricht von „intensiven Kontrollen am Wochenende“ und einer „Aktion scharf.“
Gollings Bürgermeister Peter Harlander (ÖVP) wandte sich vor einigen Tagen – die „Krone“ berichtete – mit einem offenen Beschwerdebrief an das Verkehrsministerium, die Asfinag und Landesrat Schnöll selbst. Er forderte Maßnahmen gegen das Stau-Chaos und gibt sich nun zufrieden: „Unser Protest hat etwas bewirkt. Schauen wir mal, wie das alles an diesem Wochenende klappt. Wichtig ist, dass die Kontrollen auch funktionieren.“
Es ist laut Angaben des Landes durchaus möglich, dass die Fahrverbote auch an den kommenden Wochenenden gelten. Das lässt den Pongau hoffen: „Die Gemeinden entlang der B99 sowie an der B159 in Werfen und Tenneck sind ebenso massiv betroffen. Der einzige Unterschied ist, dass wir den Ausweichverkehr hauptsächlich Richtung Norden haben“, sagt Bernhard Weiß, Ortschef von Pfarrwerfen. Er fordert ebenfalls Straßensperren.
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