Am dritten Tag des Betrugsverfahrens gegen Sam Bankman-Fried hat der frühere Technikchef der kollabierten Kryptobörse FTX seinen damaligen Chef belastet. Er habe Bankman-Frieds Brokerhaus Alameda unter anderem eine 65 Milliarden Dollar (aktuell rund 62 Milliarden Euro) schwere Kreditlinie einräumen müssen, sagte Gary Wang vor einem New Yorker Gericht. Dies sei um ein Vielfaches mehr als bei anderen Nutzern.
Die Behörden werfen Bankman-Fried milliardenschweren Betrug und Veruntreuung von Kundengeldern vor. Er soll heimlich Gelder verschoben haben, um damit zu spekulieren und seinen aufwendigen Lebensstil zu finanzieren. „Es wurde so viel Geld abgehoben, dass FTX nicht in der Lage war, Kunden auszuzahlen, die ihr Geld abheben wollten“, sagte Wang. Zum Zeitpunkt der FTX-Pleite hätten sich Alamedas Außenstände auf acht Milliarden Dollar summiert.
Mehrere Manager bekannten sich schuldig
Der 30-jährige Wang war eines von mehreren Mitgliedern aus dem FTX-Führungszirkel, das sich bei einer Anhörung Anfang des Jahres schuldig bekannt hatte. Der Mitgründer der Kryptobörse soll Software manipuliert haben, um die Verschiebung von FTX-Kundengeldern an Alameda zu verschleiern.
Bankman-Fried hat die Betrugsvorwürfe mehrfach zurückgewiesen, räumt allerdings Fehler bei der Unternehmensführung ein. Das Verfahren ist auf sechs Wochen angesetzt. Bei einer Verurteilung drohen Bankman-Fried bis zu 115 Jahre Gefängnis.
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