Hartberg ist seit fünf Pflichtspielen ungeschlagen, heute (17) soll der Lauf daheim gegen die WSG Tirol weitergehen. Es ist das Duell jener Klubs mit den wenigsten Zuschauern in der Bundesliga. Die Oststeirer kämpfen um jeden Fan, doch Obmann Erich Korherr sagt: „Die Konkurrenz rundherum ist groß!“
„Kein Schwein ruft mich an. Keine Sau interessiert sich für mich“, trällerte schon Max Raabe. Hartberg und Tirol können davon ein Lied singen. Diese Klubs sind das Gegenteil von Zuschauermagneten: Zu den bisherigen fünf Heimspielen der Oststeirer pilgerten im Schnitt nur 2667 Zuschauer, Tirol hat (nach vier Partien) einen kümmerlichen Schnitt von nur 1640 Fans.
„So cool vor 14.000 Fans zu spielen, das hätten wir in Tirol auch gerne. Aber Wattens interessiert bei uns niemanden“, machte WSG-Trainer Thomas Silberberger nach dem 0:1 in der letzten Runde bei Sturm aus seinem Herzen keine Mördergrube. „Es ist herrliches Herbstwetter angesagt, ich hoffe schon, dass einige Zuschauer kommen“, meint Erich Korherr vor dem Duell der beiden Zuschauer-Armutschkerln.
Der TSV-Macher und seine Crew sind nicht zu beneiden: Aktionen, Werbung - alles wurde in den letzten Jahren schon unternommen, doch der Ansturm hält sich in Grenzen. Zum letzten Heimspiel verirrten sich 2000 und ein paar Zerquetschte. Dabei serviert die Elf von Markus Schopp (mit Ausnahme der letzten Partie) attraktiven Fußball, ist sensationeller Fünfter.
„Situation nicht rosig“
„Aber die Konkurrenz rundherum ist groß. Etwa alle zwei Kilometer gibt es einen Verein, der oft gleichzeitig spielt. Außerdem gibt es noch Lafnitz und Oberwart in der Nähe - die kosten uns auch ein paar Hundert Fans. Und: Die wirtschaftliche Situation ist ja nicht rosig, der Ausblick auch nicht. Da überlegen es sich die Leute halt schon, ob sie nach dem Besuch beim Heimatverein auch noch zu einem Bundesligamatch gehen. Wir in Hartberg leben von den umliegenden Gemeinden“, betont Korherr und ergänzt: „Das Potenzial ist ja da, wie die fast 4000 Fans beim Heimspiel vor drei Wochen gegen die Austria gezeigt haben.“
Heutzutage wird der Komfort immer wichtiger. Ein neues Stadion würde sicher für einen Push bei den Zuschauern sorgen.
Erich Korherr
Mit ein Grund für die Zuschauer-Tristesse: Die schon längst nicht mehr bundesligataugliche Heimstätte! Die Anlage samt Laufbahn hat null Charme, da können sich die Fans noch so ins Zeug legen, Hexenkessel-Atmosphäre ist da keine zu schaffen. „Wenn zum Beispiel im neuen Rieder Stadion 2000 Fans sind, ist das gleich was anderes“, weiß der Hartberg-Boss
„Heutzutage wird der Komfort immer wichtiger. Ein neues Stadion würde sicher für einen Push bei den Zuschauern sorgen. Ein Besuch wäre dann ein Erlebnis.“ Doch die Mühlen der Politik mahlen bekanntlich gemächlich.
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