Laut Expertenschätzung wiegt "der extrem nasse Schnee bei diesen Temperaturen rund 2,5 Tonnen pro Kubikmeter". Mehrere Skifahrer, die den Unfall beobachtet hatten, sowie der 42-jährige Kollege des Verschütteten schlugen umgehend Alarm. Alle verfügbaren Kräfte des Liftbetreibers fuhren mit Lawinensuchgeräten und Sonden zur Unglücksstelle und konnten den Tamsweger, der mit einem Lawinenpieps, Sonde und Schaufel ausgerüstet war, bereits nach 15 bis 20 Minuten orten und nach weiteren zehn Minuten bergen.
"Hat für die Sicherheit der Skifahrer sein Leben gelassen"
Helfen konnten sie dem Mann aber ebenso wenig wie die Bergrettung Obertauern, die Alpinpolizei und der Notarzt. Selbst die relativ kurze Zeit im Schnee war zu lange - alle Reanimationsversuche blieben erfolglos, das Opfer starb noch an Ort und Stelle. "Er hat für die Sicherheit der Skifahrer sein Leben gelassen", so Heinz Lammer von der Bezirkshauptmannschaft Tamsweg. Der Verunglückte hinterlasse zwei Kinder.
"Beide Männer sind sehr erfahrene Leute", sagte später der Chef des amtlichen Salzburger Lawinenwarndienstes und Katastrophenreferent des Landes, Norbert Altenhofer. Der Tamsweger war seit 25 Jahren bei den Liften beschäftigt und seit 2007 auch Obmann-Stellvertreter der Lawinen-Subkommission. Dass es zu dem tödlichen Unfall kommen konnte, erklärte Altenhofer mit einer Form von Restrisiko, "das ist kein Fehlverhalten des Mitarbeiters".
Lawinensituation ist "durchaus heikel"
Generell sei die Lawinengefahr im Land Salzburg derzeit als "durchaus heikel" zu bezeichnen, so Meteorologe Christian Ortner von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik. Die Schneedecke in den Bergen werde derzeit durch den Regen durchfeuchtet, weshalb kleinere bis mittlere Nassschneelawinen - wie offenbar im Fall von Obertauern - abgehen könnten (siehe Infobox).
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