In der 8000-Einwohner-Stadt Freistadt spitzt sich die finanzielle Lage weiter zu. Das kalkulierte Minus im laufenden Budget beträgt mittlerweile 681.000 Euro. In den ersten Berechnungen vor einem Jahr fehlten gerademal 40.000 Euro. Jetzt fliegen politisch auch noch die Fetzen in der Bezirkshauptstadt.
Der Verlust des Bürgermeistersessels in Freistadt schmerzt die ÖVP auch zwei Jahre danach noch immer. „Weil nun auch die finanzielle Stabilität der Stadt Geschichte ist“, meint Vize-Bürgermeister Christian Hennerbichler angesichts der dramatischen Entwicklung.
Die Zukunft der Stadt steht vor großen Herausforderungen, die dringend Lösungen erfordern.
Christian Hennerbichler, ÖVP-Vizebürgermeister
Im Dezember 2022 wurde ein Minus von 40.000 Euro im Budget prognostiziert, im März wurde es auf 315.000 Euro nach oben korrigiert, diese Woche dann sogar auf 681.000 Euro.
Sparbuch schrumpfte um 850.000 Euro
Besorgniserregend sei laut Hennerbichler, dass Anfang des Jahres die Stadt noch eine Million Euro auf dem Sparbuch hatte, zu Jahresende bleiben davon rund 155.000 Euro übrig. „In unserer kritischen Situation wird das Sparbuch der Gemeinde geplündert, während gleichzeitig die Verfügungsmittel des Bürgermeisters für Bierspenden, Geburtstagsgeschenke oder Pokale um zehn Prozent erhöht werden. Das wirft einen Schatten auf die politische Führung.“
Bürgermeister überrascht Minus
SP-Bürgermeister Christian Gratzl sieht in dieser schwierigen Situation alle Fraktionen gefordert: „Die Einnahmen sind um 300.000 Euro zurückgegangen, die Zinsen um 300.000 Euro gestiegen. Dafür können wir nichts. Dennoch überrascht auch mich, dass die Finanzen so arg auseinandergelaufen sind.“ FP-Stadtrat Harald Schuh schlägt Alarm: „Wir müssen schleunigst die Ausgaben senken und wirklich auch alles in Frage stellen.“
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