Obwohl der Gottesdienst am Urfahranermarkt auf eine langjährige Tradition zurückblickt, gibt es immer wieder Volksfest-Gäste, die überrascht aufschauen, wenn der evangelische Pfarrer Stefan Schumann in Heinrich Straßmeiers Autodrom predigt oder sein altkatholisches Pendant Samuel Ebner die Gitarre schnappt und singt.
Schumann, eigentlich Lektor an der Uni Wien, hat sich seit 1991 der Circus- und Schaustellerseelsorge verschrieben. Betreut werden von ihm alle Schaustellerfamilien, die sich mit ihren Anliegen (Taufen, Beerdigungen, Trauungen oder Geschäftseinweihungen) an ihn wenden. So war der 64-Jährige, ehe er nach Linz aufbrach, noch im kärntnerischen St. Veit an der Glan, um ein Fahrgeschäft einzuweihen. Auf den Märkten hat er immer ein offenes Ohr für seine Schäfchen, da kann es schon passieren, dass er stundenlang mit im Kassenhaus sitzt, um zu reden.
„Wenn es Spaß macht, darf es auch mühsam sein“
„Aktuell habe ich 13 Veranstaltungen im Jahr, die ich betreue, und es werden mehr. Oftmals ist es zwar anstrengend, aber wenn es Spaß macht, darf es auch mühsam sein“, erklärt der Seelsorger, der auch gerne Fahrgeschäfte testet – wenngleich die „wilden“ nicht mehr ganz so seines sind.
Pfarrer stimmt Söllner-Lied an
Letztere scheut Samuel Ebner nicht. Der Pfarrer der Linzer Altkatholiken, der sich einst heimlich tätowieren ließ, rundet mit seiner erfrischenden Art – wenn er etwa Hans Söllners „Loben & Preisen“ anstimmt – den Gottesdienst perfekt ab. „Ich mag es, für die Menschen da zu sein, die wiederum anderen Menschen Freude bereiten.“
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