Krieg in Israel
Österreichischer Priester: Beten Sie für uns
Das 1863 eröffnete Österreichische Hospiz in Jerusalem ist das älteste nationale Pilgerheim im Heiligen Land. Direkt an der Via Dolorosa gelegen, ist es ein kleines Stück Österreich. Nun ist die Region durch das Kriegsgeschehen erschüttert. Rektor Markus Stephan Bugnyar hat am Samstag von seinen Eindrücken vor Ort berichtet. Der Schock ist groß, denn laut ihm hat niemand mit einer solchen Eskalationsstufe gerechnet.
Gegen halb sieben Uhr in der Früh sei er vom ersten Raketenalarm aufgeweckt worden, schildert Bugnyar in einem auf der Plattform X (vormals Twitter) geposteten Video. Eigentlich passiere so etwas nicht häufig, er habe das in den letzten 20 Jahren nur ein paar Mal erlebt. „Raketen in Jerusalem sind schon eine Eskalationsstufe, mit der wir hier zumindest nicht gerechnet haben“, lautet sein Fazit. Durch die Nähe zu den Heiligen Stätten direkt vor der Haustür fühlten sich die Bürger hier eigentlich sicher.
Derzeit seien bereits viele Anfragen eingetroffen, wie man die Lage einschätzen würde. „Es gibt viele Gerüchte auf allen Seiten“, räumt Bugnyar ein. Es gebe Berichte über viele Verletzte und Verwundete. Manche seien in „sehr, sehr kritischem Zustand“, so der Rektor. Auch lägen Berichte vor, wonach israelische Staatsbürger entführt und möglicherweise in den Gazastreifen gebracht worden seien.
Nächste Stunden entscheidend
Die nächsten Stunden werden laut dem Priester zeigen, wie sich die Lage entwickelt - ob sich der Konflikt auf den Gazastreifen beschränkt oder ob es weitere Raketenangriffe gibt. Denkbar sei auch, dass sich weitere Gruppierungen in den Konflikt einschalten. Noch sei es zu früh, um Prognosen abzugeben. „Zum jetzigen Zeitpunkt darf ich Sie nur bitten: Denken Sie an uns, beten Sie für uns und beten wir für Frieden hier im Heiligen Land,“ so Bugnyar zum Abschluss.
Außenministerium: Österreicher in Israel sollen in Innenräumen bleiben
Österreicher, die sich derzeit in Israel aufhalten, wird dringend empfohlen, den Anweisungen der israelischen Behörden Folge zu leisten, die Nachrichten zu verfolgen und, wenn noch nicht erfolgt, eine BMEIA-Reiseregistrierung vorzunehmen, heißt es auf der Internetseite des österreichischen Außenministeriums. Touristen sollten derzeit im Hotel bleiben, beziehungsweise sich nahe von Gebäuden und geschützten Bereichen aufhalten, um im Alarmfall Schutz suchen zu können. Reisen im Land sollten derzeit vermieden werden.
Um die BMEIA-Reiseregistrierung vorzunehmen, klicken Sie hier.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.