"Wichtiger Schritt"

Nordkorea setzt Atomprogramm für US-Hilfen aus

Ausland
29.02.2012 17:11
In den Atomstreit mit Nordkorea ist am Mittwoch Bewegung gekommen. Nach Angaben der USA hat der kommunistisch regierte Staat zugestimmt, seine Urananreicherung einzustellen und vorerst auf Atomtests und den Start von Langstreckenraketen zu verzichten. Im Gegenzug wollen die USA rund 240.000 Tonnen Lebensmittel für die verarmte nordkoreanische Bevölkerung liefern.

Die staatliche Nachrichtenagentur Nordkoreas bestätigte das Atom-Moratorium. Die Urananreicherung in der Atomanlage Yongbyon werde demnach eingestellt. Außerdem habe die US-Regierung Gespräche über die Aufhebung von Sanktionen in Aussicht gestellt, hieß es von nordkoreanischer Seite. Nordkorea wolle außerdem laut US-Außenministerium Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) ins Land lassen. Diese sollten die Umsetzung des angekündigten Moratoriums überwachen.

Clinton: "Erster bescheidener Schritt"
Im Gegenzug hätten die USA zugestimmt, die Details einer geplanten Lebensmittelhilfe festzuzurren und weitere Schritte zu unternehmen, um die bilateralen Beziehungen zu verbessern. Die US-Regierung begrüßte die Einigung, warnte aber vor übertriebenen Erwartungen. Das Moratorium sei ein "erster bescheidener Schritt in die richtige Richtung", sagte US-Außenministerin Hillary Clinton.

Die Atom-Inspektoren stünden jedenfalls bereit zurückzukehren, um das Atomprogramm zu überwachen, teilte IAEO-Generaldirektor Yukiya Amano mit. Nordkorea hatte im April 2009 alle Inspektoren des Landes verwiesen und den Kontakt abgebrochen. "Die Ankündigung der Vereinigten Staaten über seine jüngsten Gespräche mit der Demokratischen Volksrepublik Korea ist ein wichtiger Schritt nach vorn", erklärte Amano weiter.

USA haben weiterhin "große Vorbehalte"
Trozdem haben die USA "weiterhin große Bedenken mit Blick auf das Verhalten Nordkoreas auf einer Reihe von Gebieten", erklärte Clintons Sprecherin, Victoria Nuland. Die Zusagen aus Pjöngjang spiegelten aber einen "wichtigen, wenn auch begrenzten Fortschritt" wider. Nordkorea hatte bereits in der Vergangenheit einem Ende seines Atomprogramm zugesagt, nur um die Vereinbarung später wieder aufzukündigen.

Die USA und Nordkorea hatten in der vergangenen Woche erstmals seit dem Tod von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Il im Dezember und der Machtübernahme durch seinen Sohn Kim Jong Un (im Bild oben) wieder direkte Gespräche über Pjöngjangs Atomprogramm geführt.

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