Arm wie eine Kirchenmaus - ein Satz, der auf die Austria Klagenfurt zutreffen könnte. Wenn man sie mit der „Gelddruckmaschine“ Salzburg vergleicht. Denn am morgigen Sonntag prallen wieder zwei Welten aufeinander - vor allem in finanzieller Hinsicht. Eine kleine Gegenüberstellung:
Sponsoren. Hinter Salzburg steht das Dosen-Imperium Red Bull, das jährlich 9,7 Milliarden Euro Umsatz macht. Klagenfurt hingegen hat nach dem Abgang von 28BLACK - das nur noch als Stadionsponsor fungiert - nach wie vor keinen fixen Haupt- und Brustsponsor.
Trainingsbedingungen. Die Bullen üben in einem hochmodernen Luxus-Tempel – allein die Akademie-Kosten liegen im zweistelligen Millionenbereich pro Jahr. Klagenfurt musste heuer lange auf der Schulwiese der PÄDAK trainieren. Und kann sich für diese Saison nicht einmal ein Winter-Camp leisten. „Ein solches kostet um die 50.000 Euro – geht sich nicht aus. Maximal fahren wir im Jänner kurzfristig über die Grenze“, so Sportchef Günther Gorenzel. Der zuletzt absolvierte viertägige Auswärtstrip zwischen dem Cup-Spiel bei Marchfeld und dem Liga-Match bei Blau-Weiß Linz war überhaupt nur dank eines privaten Gönners möglich!
Ein Winter-Trainingslager kostet zumindest um die 50.000 Euro - das geht sich finanziell derzeit nicht aus.
Günther Gorenzel, Sportchef Austria Klagenfurt
Personal. Während Salzburg mit zumindest gleich vielen Betreuern wie Spielern anreist, umfasst Peter Pacults Staff sechs Personen. Es gibt nicht einmal einen echten Videoanalysten. Insgesamt haben die Bullen Personalkosten von 56,5 Millionen € zu stemmen, die „Violetten“ kommen auf 5,9 Millionen €.
Spieler. Der galaktische Marktwert der Bullen beläuft sich auf 206 Millionen €. Austria Klagenfurt ist 9,75 Millionen € wert, hätte sich heuer nur noch Leihspieler leisten können, die vom abgebenden Verein bezahlt werden - Aaron Sky Schwarz (kam von Rapid) ist so einer. Und die eigenen Akteure reihten die Austria bei der VdF-Umfrage zur Pünktlichkeit der Gehälter im Sommer zum zweiten Mal en suite auf den letzten Platz!
Rekordumsatz
Mit einem Rekordumsatz von 183 Millionen nähert sich Salzburg heuer weiterhin der 200-Millionen-€-Grenze. Trotz all dem trennen die beiden Klubs nur drei Plätze, legte Erfolgstrainer Pacult mit diesen Mitteln den besten Liga-Saisonstart hin. Und betont: „Wir haben die Bullen zuhause vor zwei Jahren schon einmal geschlagen - es ist immer etwas möglich!“
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