Aus Solidarität

Israelische Nationalflagge erleuchtet Parlament

Ausland
09.10.2023 22:04

Die Kämpfe zwischen israelischen Soldaten und bewaffneten Palästinensern gehen weiter. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanyahu kündigte einer TV-Ansprache „massive Reaktion“ an. Die Hamas drohen unterdessen mit der Ermordung von Geiseln. Alles Wichtige im Überblick.

  • Die Hamas droht mit der Tötung israelischer Geiseln, sollte Israel ohne Vorwarnung die Häuser von Zivilisten im Gazastreifen bombardieren. Ein Hamas-Sprecher behauptete, bisher seien die Gefangenen unversehrt gehalten worden.

  • Netanyahu hat in einer TV-Ansprache angekündigt, was Israel in den kommenden Tagen tun werde, werde „für Generationen Widerhall finden“.
  • Entgegen zunächst anders lautenden Angaben setzt die EU nun doch nicht alle Hilfszahlungen an die Palästinenser aus. EU-Außenbeauftragter Josep Borrell präzisierte am Montagabend auf Twitter (X): „Die bereits fälligen Zahlungen wird die Kommission nicht aussetzen.“ Das würde einer „Bestrafung aller Palästinenser“ gleichkommen, so Borrell.
  • Österreichs Parteichefs verurteilen den Hamas-Terror. Man stehe „mit Israel im Kampf gegen den Terror Seite an Seite“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Das Parlament erleuchtet in den Farben Israels.

Verfolgen Sie die neuesten Entwicklungen in unserem Liveticker:

Palästinenser griffen aus Luft, vom Meer und an Land an
Die islamistische Hamas hatte am Samstagmorgen vom Gaza aus überraschend Raketenangriffe gegen Israel begonnen. Gleichzeitig drangen bewaffnete Palästinenser über Land, See und Luft nach Israel vor und griffen Menschen in mehreren Orten in Grenznähe an. Bei dem Großangriff wurden nach dem jüngsten Stand von Sonntagabend mindestens 700 Menschen in Israel getötet. Israel startete Gegenangriffe. Dabei wurden mindestens 413 Menschen getötet, wie das Gesundheitsministerium in Gaza mitteilte. Die Hamas feuerte am Sonntagabend wieder etliche Raketen Richtung Israel ab.

Bei dem Großangriff sind nach Angaben der Regierung in Washington auch US-Bürger getötet worden. Ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA bestätigte am Sonntag den Tod „mehrerer US-Bürger“ und sprach den Opfern und ihren Familien sein Beileid aus. Weitere Details nannte er nicht. Unter den Toten befinden sich auch zehn Menschen aus Nepal, zwei Ukrainerinnen und eine Französin.

Hamas: „USA beteiligen sich an Aggression gegen unser Volk“
Die US-Regierung kündigte infolge des Großangriffs Munitionslieferungen für die israelische Armee an und verstärkte ihre Militärpräsenz in der Region. In einem Telefonat versicherte US-Präsident Joe Biden dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu, die USA stünden „felsenfest und unumstößlich“ an der Seite ihres Verbündeten Israel. Die Hamas verurteilt die Entsendung von US-Kriegsschiffen und Kampfflugzeugen in die Region sowie die Lieferung von US-Munition an Israel. Die Ankündigung der USA sei eine „tatsächliche Beteiligung an der Aggression gegen unser Volk“, sagt der Hamas-Sprecher Hazem Kassem. Die Gruppe werde sich nicht einschüchtern lassen.

In einer dringlichen Sitzung des UN-Sicherheitsrates konnte keine einstimmige Verurteilung der Terrorwelle gegen Israel gefasst werden. Einige von Russland angeführte Mitglieder hofften demnach auf einen umfassenderen Schwerpunkt als die Verurteilung der Hamas. „Meine Botschaft war, die Kämpfe sofort zu beenden und zu einem Waffenstillstand und sinnvollen Verhandlungen überzugehen, wie es seit Jahrzehnten verkündet wird“, erklärte der russische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Wassili Nebensia.

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