Deutliche Worte von Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß: Der 71-Jährige übt Kritik an der Entlassung von Julian Nagelsmann und ledert gegen Oliver Kahn. Dass der ehemalige Weltklasse-Goalie als Sportvorstand installiert worden war, bezeichnet Hoeneß nun als „großen Fehler“.
In der Talkshow „Sonntags-Stammtisch“ im BR (Bayerischer Rundfunk) äußert sich Hoeneß zum Rauswurf von Nagelsmann, der Ende März beim FC Bayern München seinen Cheftrainer-Posten räumen musste. Eine Entscheidung, die „nicht unbedingt klug“ war, klagt Hoeneß, der aber Anfang April noch posaunte, dass Thomas Tuchel, der Nachfolger von Nagelsmann, für ihn „die Ideallösung“ sei. Nicht er habe Nagelsmann entlassen, sondern der Verein, betont Hoeneß ausdrücklich. Er sieht die Verantwortung bei Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic.
„Das Wichtigste ist, wenn man was verändern will, dass man bei sich selbst anfängt und zugibt, dass man Fehler gemacht hat. Und die Berufung von Oliver Kahn als Vorstandvorsitzender war ein großer Fehler“, stichelt Hoeneß gegen Kahn. Und als er erkannt habe, dass der Ex-Keeper „es nicht kann, habe ich das zusammen mit Karl-Heinz Rummenigge geändert“. Harte Worte! In der vergangenen Saison musste Kahn noch vor dem 34. Spieltag gehen, Sportdirektor Hasan Salihamidzic wurde nach der Partie entlassen.
„Zwölf Stunden sollten es schon sein“
„Wenn heute einer bei Bayern München zehn Jahre Fußball spielt, braucht der überhaupt nicht mehr zu arbeiten. Und ob dieser Spieler dann bereit ist, zwölf Stunden am Tag, sechs Tage die Woche zu arbeiten, wenn er es nicht mehr nötig hat ... das ist die große Frage“, so Hoeneß, der sich einen weiteren Seitenhieb gegen Kahn nicht verkneifen kann. „Oliver Kahn hat kürzlich in einem Interview gesagt, ein CEO muss nicht 24 Stunden am Tag arbeiten. Darauf habe ich geantwortet: Aber zwölf sollten es schon sein!“
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