Nach mehreren Verschiebungen konnte der österreichische Klimasatellit PRETTY am Montag, um 3.36 Uhr MESZ, erfolgreich vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou (Französisch-Guayana) abheben. Das teilten der Raketenbetreiber Arianespace und die Wiener Weltraumfirma Beyond Gravity Austria mit.
Der Austro-Satellit PRETTY (Passive Reflectometry and Dosimetry), wurde zwei Stunden nach dem Start in seine Umlaufbahn in rund 550 Kilometern Höhe entlassen. Er soll künftig u.a. Daten zum Klimawandel sammeln, wurde von Beyond Gravity Austria als Hauptauftragnehmer gemeinsam mit der Technischen Universität (TU) Graz sowie der Seibersdorf Labor GmbH für die Europäische Weltraumagentur ESA entwickelt.
Fünfter Austro-Satellit im Weltall
PRETTY soll nun die Erde in einer Höhe von rund 550 Kilometern mit einer Geschwindigkeit von mehr als 25.000 Kilometern pro Stunde umrunden. Die Bodenstation in Graz wird fünf- bis sechsmal pro Tag mit dem Satelliten kommunizieren können. PRETTY ist der fünfte österreichische Satellit im All und der dritte, den die TU Graz gebaut hat.
Nach einer „Aufwärmphase“ wird der Minisatellit, der aus drei zusammengesetzten Würfeln mit jeweils zehn Zentimetern Kantenlänge besteht, nach ein bis zwei Monaten seine ersten wissenschaftlichen Daten zur Erde schicken. Dann soll mit seiner Hilfe beispielsweise die Höhe des Gletschereises in Grönland, die Wellenhöhe in den Ozeanen oder der Einfluss des Weltraumwetters auf die Lebensdauer von Satelliten erforscht werden können, so die beteiligten Institutionen.
Bis dahin gilt es für die Experten festzustellen, ob das Gerät auch wie geplant seinen Dienst aufnehmen kann. Dazu braucht es u.a. die vier Antennen und die beiden Solarflügel, die rund 45 Minuten nach dem Aussetzen im Weltall automatisch ausgeklappt werden sollten: „Ob das einwandfrei geklappt hat, werden wir in den nächsten Tagen wissen“, so Andreas Dielacher von Beyond Gravity.
Rakete transportierte mehrere Satelliten
Die Rakete brachte insgesamt zwei Erdbeobachtungssatelliten und zehn „sekundäre Nutzlasten“, darunter den Austro-Satelliten, ins All. Hauptpassagiere der Vega-Rakete, die ursprünglich schon am 4. Oktober starten sollte, sind Thailands Erdbeobachtungssatellit THEOS-2 sowie der Satellit FORMOSAT-7R/TRITON von Taiwans Weltraumagentur TASA.
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