Am Montag hat die Gewerkschaft die Verhandlungen rund um den Metaller-KV vorerst abgebrochen. Sie fordern 11,6 Prozent mehr Lohn und Verbesserungen für Lehrlinge. „Wir sind gespannt auf das Gegenangebot“, hieß es noch im Vorfeld.
„Es werden verschiedene Lösungsansätze diskutiert“, sagte ein Sprecher der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber vor der Verhandlung. Zu einer Einigung kam man dann aber nicht. Am späten Montagnachmittag wurde bekannt, dass die Verhandlungen nach fünf Stunden unterbrochen wurden. Die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber haben eine steuer- und abgabenfreie Lohn- und Gehaltserhöhung von 2,5 Prozent und eine Einmalzahlung von 1050 Euro angeboten.
Arbeitgeber bieten 2,5 Prozent
Das KV-Angebot basiere auf dem durchschnittlichen Wachstum der Industrie der vergangenen fünf Jahre (nominelle Bruttowertschöpfung), hieß es in einer Aussendung des Fachverbands Metalltechnische Industrie (FMTI) nach Verhandlungsende. „Die Gewerkschaften zeigen sich im Moment leider unflexibel“, sagte Obmann Christian Knill. Er hatte bereits zuvor angekündigt, dass ein voller Ausgleich der Inflation der vergangenen zwölf Monate nicht machbar sei. Die Inflation lag im Vorjahr mit 8,6 Prozent deutlich über dem Vorschlag.
Die ersten Gespräche vergangene Woche sollen noch konstruktiv verlaufen sein.
Gewerkschaften: Kaufkraft erhalten
Die Gewerkschaften GPA und PRO-GE haben wiederum betont, dass die Kaufkraft erhalten werden müsse und sie die Versäumnisse der türkis-grünen Bundesregierung im Kampf gegen die hohe Inflation ausgleichen müssten. „2,5 Prozent sind respektlos und bedeuten massiven dauerhaften Reallohnverlust“, kritisierten die gewerkschaftlichen Chefverhandler, Reinhold Binder (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA). Die Inflationsrate liegt in diesem Jahr bei 9,6 Prozent.
Sie fordern weiter eine Lohnerhöhung um 11,6 Prozent für die etwa 200.000 Beschäftigten, ein leichteres Erreichen der sechsten Urlaubswoche und die Möglichkeit, sich für mehr Freizeit anstelle eines höheren Lohns entscheiden zu können.
Zudem sollen die ungefähr 8000 Lehrlinge nach ihrem Abschluss bei der Einstufung mit den Absolventinnen und Absolventen höherer berufsbildender Schulen gleichgestellt werden. Sie kündigte sieben regionale Konferenzen von Betriebsrätinnen und Betriebsräten an (12. bis 16. Oktober). Auch Betriebsversammlungen könnten folgen. Knill sagte, dass die Maßnahmen zu akzeptieren seien, „sie ändern aber nichts an der wirtschaftlichen Realität.“
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