Hamas-Unterstützer?
Iran droht bei Angriff mit „verheerender Antwort“
Die iranische Führung streitet jegliche Beteiligung an der am Wochenende gestarteten Terrorwelle der palästinensischen Terrorgruppe Hamas ab und droht mit einer „verheerenden Antwort“, sollte das Land von Israel oder den USA angegriffen werden (siehe Video oben).
Außenamtssprecher Nasser Kanaani erklärte am Montag: „Sie sollten wissen, dass jeder idiotischen Aktion gegen den Iran mit einer verheerenden Antwort entgegnet wird.“ Der Iran berief zudem eine Dringlichkeitssitzung der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) ein. Die regionalen Entwicklungen sollten dort diskutiert werden, hieß es aus dem iranischen Außenministerium. Der Iran sei nicht an den Angriffen beteiligt gewesen, bei denen 700 Israelis getötet und Dutzende weitere von der Hamas entführt wurden. Die OIC besteht aus 57 Staaten mit hohem Anteil muslimischer Bevölkerung und ist nach eigenen Angaben damit die zweitgrößte Organisation nach den Vereinten Nationen.
Teheran: „Wendepunkt“ des Widerstands
Das Mullah-Regime sprach aber im Zusammenhang mit den massiven Raketen- und Drohnenangriffen und den Killerkommandos von der „legitimen Verteidigung gegen die israelische Besatzung“. Kanaani selbst hatte der Hamas nach ihrem Angriff am Samstag gratuliert und diesen als „Wendepunkt“ des bewaffneten Widerstands bezeichnet. Ein Militärberater des iranischen Religionsführers Ali Khamenei, Kommandant Rahim Safawi, sagte am Samstag: „Wir unterstützen diese Operation und wir sind sicher, dass auch die Widerstandsfront dieses Anliegen unterstützt.“
Es sei zu früh, um zu sagen, ob der Iran direkt an dem Angriff beteiligt ist, erklärte das Weiße Haus. Die USA hätten keine Hinweise darauf. Es bestehe jedoch kein Zweifel daran, dass die Hamas von der Islamischen Republik „finanziert, ausgerüstet und bewaffnet“ wurde. Teheran erklärte seinerseits, „die legitime Verteidigung der palästinensischen Nation zu unterstützen“. „Es gab einen Transfer von Waffen und Know-how, um die lokale Produktion von Raketen zu ermöglichen“, sagte David Rigoulet-Roze, Nahost-Experte der französischen Denkfabrik IRIS, dem Radiosender France Info. Der israelische Forscher Michael ist überzeugt, dass „die Hamas es nicht gewagt hätte, eine solche Operation zu starten, ohne Absicherung durch die Hisbollah und den Iran“.
Rund tausend Kämpfer sickerten in Israel ein
Seit der Islamischen Revolution von 1979 ist Israel Irans erklärter Erzfeind. Teheran hat seit den 1990er-Jahren seine politischen und militärischen Beziehungen in der Region ausgebaut, um mit der Unterstützung schiitischer Milizen eine „Achse des Widerstands“ gegen Israel zu schaffen. Der Überfall der Hamas und anderer militanter Palästinenser-Organisationen war der schwerste Angriff auf Israel seit dem Yom-Kippur-Krieg vor genau 50 Jahren. Die im Gazastreifen herrschende Palästinenserorganisation hatte ihren Großangriff am Samstagmorgen überraschend gestartet. Sie schoss Tausende Raketen auf Israel ab und drang nach Angaben der israelischen Armee mit schätzungsweise tausend Kämpfern in israelisches Staatsgebiet ein.
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Israelische Geiseln bei Bombardement getötet?
Hamas-Kämpfer töteten und verschleppten in Israel Zivilisten und Soldaten. Nach vorläufigen Angaben wurden auf israelischer Seite mehr als 700 Menschen getötet und mehr als 2100 weitere verletzt. Israel reagierte mit Bombardements Hunderter Ziele im Gazastreifen. Dort gab es nach Angaben der örtlichen Behörden bisher knapp 558 Tote und 2800 Verletzte.
Es herrscht große Sorge um das Schicksal von mehr als 100 Israelis, die in den Gazastreifen verschleppt worden sind. Nach palästinensischen Angaben wurden bei den israelischen Luftangriffen auf Gaza vier israelische Geiseln getötet. Die entsprechenden Angaben eines Sprechers der Qassam-Brigaden, dem bewaffneten Flügel der islamistischen Hamas, ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
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