Ein Jahr nach den Krawallen wollen viele nicht mehr auf der Straße „erwischt“ werden. Jugendkriminalität bleibt weiter ein Thema, der digitale Raum ist eine ganz besondere Herausforderung. Überwachungsmöglichkeiten im Internet sollen ausgebaut werden.
Vor knapp einem Jahr erschütterten die Halloween-Krawalle Linz. Mittlerweile ist ein Großteil der Haupttäter verurteilt, und das zeigt Wirkung. „Das ist schon ein Thema bei den Jugendlichen. Heuer will eigentlich keiner, mit dem wir gesprochen haben, auf der Straße sein“, sagt Michael Mauer, Jugendkontaktbeamter des Stadtpolizeikommandos Linz.
Große Jugendstudie
Das Thema Jugendkriminalität bleibt dennoch weiter im Fokus, denn die Situation hat sich grundlegend geändert, wie eine große Jugendstudie von Integrationsexperte Kenan Güngör zeigt. Denn die Jugendszene hat sich in den digitalen Raum verlagert, was immer wieder zu spontanen Massenmobilisierungen, wie zu Halloween, führt. Zudem werden die Straftäter immer jünger, und die Gruppen sind nicht mehr in sich geschlossene Systeme. Jugendliche bewegen sich heute oft in mehreren verschiedenen Freundeskreisen.
Digitale Sozialarbeit
„Um dieser Entwicklung gerecht zu werden, müssen wir neue Angebote schaffen“, sagt Integrationslandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP). Dies soll vor allem im digitalen Raum (Internet und Soziale Medien) stattfinden. Zum einen wird sich die Sozialarbeit dorthin verlagern, zum anderen sieht Hattmannsdorfer die Bundesregierung gefordert. „Eine Online-Beobachtung der Szene durch die Polizei und den Verfassungsschutz muss möglich sein“, sagt er.
Aufstiegsversprechen
Genauso wichtig sei es aber auch, dass man Menschen aus sozial schlechter gestellten Milieus ein Aufstiegsversprechen gibt. Das Erlernen der deutschen Sprache und die Aussicht auf eine Arbeit sind unerlässlich, wenn man einen sozialen Aufstieg schaffen will.
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