Remobilisation wird in der Steiermark neu gedacht: Therapeuten und Ärzte kommen zu älteren Steirern ab sofort verstärkt nachhause.
Kommt zu einer chronischen Erkrankung wie Diabetes ein akutes Leiden wie etwa eine Beckenfraktur hinzu, bedeutet dies für ältere Menschen zumeist einen wochenlangen Krankenhausaufenthalt.
„Im schlechtesten Fall geht die Selbstständigkeit in der Phase gänzlich verloren“, weiß Walter Schippinger, ärztlicher Leiter des Albert Schweitzer Klinik.
Wasch- und Anziehtrainings
Das geriatrische Gesundheitszentrum der Stadt Graz verfügt über gut 300 Betten, die stets gut ausgelastet sind. Umso größer die Hoffnung auf dem neuen Remobilisations-Projekt: „Hierbei kommen je nach Bedarf Ärzte, Physiotherapeuten, Psychologen oder Sozialarbeiter zu den Patienten nachhause, um vor Ort beispielsweise Wasch- und Anziehtrainings in den eigenen vier Wänden zu absolvieren. Es muss nicht jeder ins Spital“, weiß Schippinger.
Am 1. Oktober fiel der Startschuss zu dem von Land Steiermark (GVG) und ÖGK finanzierten Projekt. Geplant sind 17 sogenannte mobiREM-Stützpunkte mit 178 Therapieplätzen. „So soll bei 2300 älteren, mehrfachkranken Menschen jährlich die Beweglichkeit wieder hergestellt werden“, sagte Michael Koren, Geschäftsführer des Gesundheitsfonds Steiermark (GVG) bei der Präsentation am Montag.
„Mit diesem Vorhaben wird älteren Patienten eine effektive Rehabilitation in ihrer gewohnten Umgebung ermöglicht – eine tolle Sache“, streute auch Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß der Idee Rosen. Eine Stunde später gab sie ihren Rücktritt bekannt.
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