Wohl binnen 48 Stunden
Israel: Bodenoffensive im Gazastreifen steht bevor
Die militärische Antwort Israels auf die terroristischen Angriffe der Hamas ließ nicht lange auf sich warten. Beschränkte man sich dabei aber vorerst auf Attacken aus der Luft, dürfte nun auch eine Offensive am Boden bevorstehen.
Vertreter der US-Regierung gehen davon aus, dass die israelische Regierung in den nächsten 24 bis 48 Stunden einen Bodenangriff in den Gazastreifen starten wird. Das berichtet die „Washington Post“ unter Berufung auf Quellen aus der US-Regierung.
Das Votum des israelischen Kabinetts, den Kriegszustand auszurufen, erlaube eine solch umfassende Operation. Das offizielle Israel will sich dabei aber noch nicht in die Karten schauen lassen - eine Bestätigung dafür gibt es nämlich noch nicht.
Angriffe am Boden hätten logisches Ziel
Logisches Ziel einer solchen Aktion wäre die Befreiung der nach Gaza verschleppten Geiseln. Berichten zufolge sollen mehr als 100 Personen im Zuge der Angriffe von den Hamas brutalst verschleppt worden sein. Diese wollen sie offenbar - wie schon so oft in der Vergangenheit - als menschliches Schutzschild nutzen, um Gegenschläge aus der Luft zum Dilemma für die israelische Armee zu machen; würde man damit ja auch Personen aus der eigenen Bevölkerung treffen.
Israel legt Gaza in Schutt und Asche
Dennoch legen israelische Raketen als Reaktion auf den Terror weiterhin große Teile Gazas in Schutt und Asche. Nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums wurden dabei bereits mindestens 493 Menschen getötet und mehr als 2700 verletzt. Ein Augenzeuge im Gazastreifen berichtete von massiven Luftangriffen, die noch deutlich stärker seien als bei vorherigen militärischen Auseinandersetzungen mit Israel. Die Hamas berichten zudem von vier Personen aus Israel, die dabei ums Leben - die Angaben ließen sich bislang nicht unabhängig prüfen.
Die Hamas hatte am Samstag bei einem Großangriff auf das israelische Grenzgebiet unter Zivilisten das schlimmste Blutbad seit der israelischen Staatsgründung angerichtet. Dabei wurden mindestens 700 Menschen getötet und rund 2400 weitere verletzt. Die Hamas wird von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuft.
Netanyahu: „Wir werden den Nahen Osten verändern“
Am Montag erneuerte auch Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu seine Drohkulisse gegenüber den Aggressoren. „Wir werden den Nahen Osten verändern“, sagte Netanyahu vor Bürgermeistern der Grenzstädte zum Gazastreifen. Die Ankündigung führte er jedoch nicht näher aus. „Was die Hamas erleben wird, wird hart und fürchterlich sein“, fügte er hinzu. Er betonte: „Wir sind erst am Anfang.“
Wieder „Kontrolle“ über betroffene Orte
In Israel selbst hat die Armee laut eigenen Angaben die vollständige Kontrolle in den von der Hamas angegriffenen Orten zurückerlangt. „Wir haben die Kontrolle über die Orte“, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Montag über die südisraelischen Gebiete in der Nähe des Gazastreifens. Allerdings könnten sich noch „Terroristen“ in der Region aufhalten.
Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant ordnete die totale Blockade des Gazastreifens an. Das Militär habe 300.000 Reservisten und damit so viele einberufen wie nie zuvor, teilte der Chefsprecher des Militärs, Daniel Hagari, am Montag mit: „Wir gehen in die Offensive.“ Gallant sagte, der Gazastreifen werde einen Preis zahlen, der die Wirklichkeit für Generationen verändern werde. Er kündigte eine vollständige Blockade des Küstengebiets an.
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