Krisenstab einig

Umbenennung: Schell-Tafel kommt von der Schulwand

Ein Krisenstab von Land, Stadtpolitik und Schulverantwortlichen setzte sich in Wolfsberg an den runden Tisch - und man wurde sich einig: Die Bildungswelt Maximilian Schell ist bald Geschichte.

Nach den Vorwürfen seiner Nichte und seiner eigenen Tochter wegen Missbrauchs, die neun Jahre nach dem Tod des Schauspielers Maximilian Schell im Raum stehen, hat Wolfsbergs Stadtchef Hannes Primus gestern, Montag, zum runden Tisch gebeten - um zu diskutieren, wie es mit dem Namen „Bildungswelt Maximilian Schell“ weitergehen soll.

„Muss rasch gehandelt werden“
„Wir sind kein Gericht, aber wenn es um Kinder geht und solche Vorwürfe im Raum stehen, muss rasch gehandelt werden“, sagt Landesrat Daniel Fellner, Präsident der Bildungsdirektion. Vertreter von Kindergarten, Volks- und Mittelschule sowie Stadtgemeinde waren sich dabei rasch einig.

Wir sind uns einig, dass der Bildungscampus mit dem Namen Schell nicht mehr in Zusammenhang gebracht werden darf.

Bürgermeister Hannes Primus

„Die Tafel Bildungswelt wird abmontiert. Wir haben uns gleichzeitig auf den Namen ,Bildungswelt Wolfsberg´ geeinigt“, so Bürgermeister Primus. Der Schulgemeindeverband unter Vorsitz von Klaus Penz und der Gemeinderat müssen dahingehend aber noch erforderliche Beschlüsse fassen. Primus: „Wir gehen davon aus, dass spätestens bis Mitte November alles geklärt ist.“

„Schutz der Kinder ist uns heilig“
Die Diskussion unter den Verantwortlichen sei sachlich gewesen. Schulreferent und Vizebürgermeister Alexander Radl: „Der Schutz der Kinder ist uns heilig. Schon allein, dass es diesen dramatischen Vorwurf gibt, ist Grund genug dafür, den Namen von der Wand zu nehmen.“

Neben den Direktoren von Volksschule, Mittelschule und Kindergartenleitung waren auch Elternvertreter beim Gespräch dabei. Bildungsdirektorin Isabella Penz: „Der Name einer Schule soll nicht in Verbindung zu einer Person stehen, die einer schwerwiegenden Straftat gegenüber Kindern beschuldigt wird. Die Änderung des Namens ist ein wichtiges Signal, dass unsere Werte und unser Engagement für den Kinderschutz unterstreicht.“