Israel will Vergeltung

Netanyahu: Luftangriffe waren erst „der Anfang“

Ausland
09.10.2023 21:51

Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu hat in einer Rede an die Nation etwas Düsteres angekündigt. Nach dem Überfall durch die Terrorgruppe Hamas auf das Land sei die massive Bombardierung des Gazastreifens erst „der Anfang“ gewesen. Was Israel in den kommenden Tagen tun werde, werde „für Generationen Widerhall finden“.

Netanyahu kündigte in seiner Fernsehansprache am Montagabend eine „massive Reaktion“ an. Was er damit genau meint, ließ er offen. Vertreter der US-Regierung gehen davon aus, dass die israelische Regierung in den nächsten 48 Stunden einen Bodenangriff in den Gazastreifen starten wird.

Israel bereit, „alles zu tun“
Um die verschleppten Zivilisten zu befreien, sei Israel bereit, „alles“ zu tun, kündigte Netanyahu an. Seinen politischen Mitbewerbern rief er zu, sich an einer Einheitsregierung zu beteiligen. Allerdings müsste die Opposition sich „ohne Vorbedingungen“ anbieten. Er spielt damit auf deren Forderung an, die rechtsextremen Teile der Koalition aus der Regierung zu kegeln, bevor sich eine „Notstandsregierung der nationalen Einheit“ bilden könne.

Israelische Luftangriffe der vergangenen 48 Stunden forderten Hunderte Menschenleben im Gazastreifen. (Bild: AFP)
Israelische Luftangriffe der vergangenen 48 Stunden forderten Hunderte Menschenleben im Gazastreifen.

Unterdessen drohte die Hamas mit der Tötung gefangen genommener israelischer Zivilisten, sollte Israel ohne Vorwarnung die Häuser von Zivilisten im Gazastreifen bombardieren. Hamas-Sprecher Abu Obaida sagte am Montag, bisher seien die israelischen Gefangenen im Einklang mit den Vorschriften des Islam unversehrt gehalten worden.

Herzog zieht Vergleich zum Holocaust
Der israelische Präsident Isaac Herzog richtete ebenfalls emotionale Worte an die Bevölkerung. Er behauptete, dass seit dem Holocaust nicht mehr so viele Juden an einem Tag getötet wurden wie bei den Terrorattacken der Hamas am Samstag. „Seit dem Holocaust haben wir nicht mehr erlebt, wie jüdische Frauen und Kinder, Großeltern - sogar Holocaustüberlebende - in Lastwagen gepfercht und in die Gefangenschaft gebracht wurden“, sagte er am Montagabend nach Angaben seines Sprechers.

Das Statement von Herzog im Video:

Auch unschuldige Muslime und andere Gläubige hätten die Hamas-Anhänger gefoltert. Ganze Familien seien kaltblütig ermordet worden. „Wir werden mit voller Kraft und unerschütterlichem Engagement handeln, um diese Bedrohung für unser Volk zu beseitigen“, so der Präsident.

Ignorierte Netanyahu Warnungen?
Der israelische Geheimdienst wird aktuell breit kritisiert, da man den koordinierten Großangriff nicht vorausgesehen hat. Netanyahu hat Medienberichte dementiert, denen zufolge Ägypten Israel vor einem Angriff aus dem Gazastreifen gewarnt hatte.

Solche Berichte seien „absolut falsch“, teilte sein Büro am Montag mit. Israelische Medien hatten berichtet, der ägyptische Geheimdienstchef Abbas Kamel habe Netanyahu zehn Tage vor den Angriffen gewarnt, dass „etwas Ungewöhnliches, eine schreckliche Operation“ im Bereich des Gazastreifens zu erwarten sei.

Netanyahus Büro teilte dagegen mit, seit der Regierungsbildung Ende letzten Jahres habe er weder direkt noch indirekt mit Kamel gesprochen.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt