Kein rein, kein raus
Letzte Grenze zu Gazastreifen jetzt dichtgemacht
Nach den israelischen Angriffen auf den Gazastreifen hat nun auch Ägypten reagiert - und seinen einzigen Grenzübergang dorthin geschlossen. Indessen hat Israel vor einer wohl kurz bevorstehenden Bodenoffensive die Grenzorte beim Palästinensergebiet fast vollständig evakuiert.
Man habe fast alle Einwohner der Grenzorte in sicherere Gebiete gebracht, sagte der israelische Militärsprecher Daniel Hagari am Dienstag. „Es gibt einige wenige Menschen, die bleiben wollen, oder die in den Orten gebraucht werden.“
Eine Sicherheitsquelle in Ägypten bestätigte der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag, dass die ägyptischen Behörden den Grenzübergang Rafah bis auf Weiteres geschlossen hätten. Grund dafür seien anhaltende israelische Angriffe in der Nähe des Grenzübergangs. Die Situation am Grenzübergang sei für Zivilisten und Mitarbeiter gefährlich.
Grenzzaun wieder unter Israels Kontrolle
Das israelische Militär hat nach dem Überfall der islamistischen Hamas mit rund 900 Toten nach eigenen Angaben den Grenzzaun zum Gazastreifen wieder unter seine Kontrolle gebracht. In die Abschnitte, in denen Hamas-Kämpfer durchgebrochen seien, würden Minen gelegt. Die Grenze zum Gazastreifen sei wieder gesichert, sagte Hagari.
Er sprach von einer „eisernen Mauer“ mit Schutz durch Panzer und Luftwaffe. Jeder Palästinenser, der sich der Sperranlage mit Israel nähere, werde erschossen. Die Hamas könne sich im Gazastreifen nirgendwo mehr verstecken, sagte der Militärsprecher. „Wir werden sie überall erwischen.“
Intensive Luftschläge alle vier Stunden
Die Luftwaffe überziehe die palästinensische Enklave alle vier Stunden mit intensiven Luftschlägen. Seit Montag gebe es keine neue Infiltration aus dem Gazastreifen. Zu Gerüchten, dass bewaffnete Kämpfer Tunnel nutzten, um auf israelisches Territorium zu gelangen, sagte Hagari, das Militär habe keine solchen Erkenntnisse.
Zudem wurde der Fund von rund 1500 getöteten Hamas-Kämpfern in Israel gemeldet. „Etwa 1500 Leichen von Hamas-Kämpfern wurden in Israel und rund um den Gazastreifen gefunden“, sagte Armeesprecher Richard Hecht am Dienstag.
Anzeichen für Bodenoffensive immer konkreter
Nach den verheerenden Angriffen von Hamas-Terroristen auf Israel mehren sich Anzeichen für eine bevorstehende Bodenoffensive Israels im Gazastreifen. Israel ordnete die komplette Abriegelung des nur 40 Kilometer langen und sechs bis zwölf Kilometer breiten Gebietes an, während die Armee 300.000 Reservisten mobilisiert. „Was die Hamas erleben wird, wird hart und fürchterlich sein. Wir sind erst am Anfang“, hatte Ministerpräsident Benjamin Netanyahu gesagt und Rache geschworen.
Die israelische Luftwaffe holt Hunderte Reservisten, die sich in Europa aufhalten, nach Israel zurück. Dazu würden Transportflugzeuge vom Typ Hercules eingesetzt, teilte sie über soziale Medien mit. Offen ist noch, aus welchen europäischen Regionen die Reservisten eingeflogen werden.
Massive Reaktionen auf Massaker der Hamas
Hunderte von Terroristen waren am Samstag im Auftrag der Hamas in einem Überraschungsangriff über die Grenze nach Israel gekommen. Bei dem darauf folgenden Massaker wurden in Israel rund 900 Menschen getötet, Männer, Frauen und Kinder. Nach Militärangaben sind mindestens 123 israelische Soldaten getötet worden.
Der israelische Armeesprecher Hagari sagte am Dienstag ferner, bisher seien 50 Familien persönlich darüber informiert worden, dass ihre Angehörigen in den Gazastreifen verschleppt worden seien. Nach offiziellen israelischen Angaben geht man jedoch von mindestens 100 Entführten aus, unter ihnen auch Soldaten. Unter den Geiseln könnten sich nach Angaben aus dem Außenministerium in Wien auch drei österreichisch-israelische Doppelstaatsbürger befinden.
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