Ein ehemaliger Jäger in der Osttiroler Gemeinde Obertilliach will sechs Beutegreifer mit seinem Fernrohr gesichtet haben. Auf dem Nachbargrundstück seien zwölf gerissene Schafe entdeckt worden. „Die Angst im Dorf ist groß“, sagt der Pensionist gegenüber der „Krone“.
„Die ganze Bevölkerung im Dorf ist in großer Aufregung.“ Mit diesen Worten meldete sich Josef Ebner aus Obertilliach bei der Redaktion der „Tiroler Krone“. Der Grund für die Aufregung in der Osttiroler Gemeinde: In der Nacht von Samstag auf Sonntag sollen bei seinem Nachbarn gleich zwölf Schafe gerissen worden sein. Als Übeltäter wird im Dorf nicht nur ein Wolf, sondern gleich ein Wolfsrudel vermutet.
Die gerissenen Schafe lagen so weit verstreut auseinander, das kann kein einzelner Wolf gewesen sein.
Josef Ebner
„Trotz eines Elektrozauns wurden Schafe gerissen“
„Die Schafe waren durch einen Elektrozaun geschützt, sie wurden aber dennoch gerissen“, versichert Ebner. Der pensionierte Maurer sei früher selbst Jäger und Mitglied des Jagdvereins gewesen, sagt er im Telefongespräch. Und wie kommt der Osttiroler darauf, dass es sich um ein Rudel handeln dürfte? „Die gerissenen Schafe lagen so weit verstreut auseinander, das kann kein einzelner Wolf gewesen sein.“ Hinzu kommt, dass Ebner die Beutegreifer mit eigenem Auge gesehen haben will. „Am Sonntagabend hielt ich mit meinem Fernrohr Ausschau“, schildert der Osttiroler, „ich konnte fünf bis sechs Wölfe klar erkennen.“
Das Grundstück, auf dem die Schafe gerissen wurden, liegt nicht weit entfernt von einem Spazierweg.
Josef Ebner
Auch Fotos gemacht
Der Pensionist machte auch Fotos von den gerissenen Tieren (diese liegen der „Krone“ vor) und spricht von „einem verheerenden Anblick“. Und er betont: „Im Ort geht nun die Angst um. Das Grundstück, auf dem die Schafe gerissen wurden, liegt nicht weit entfernt von einem Spazierweg. Dort wimmelt es sonst vor lauter Spaziergängern, jetzt traut sich niemand mehr hinaus.“ Abschließend meint Ebner, dass „wir die Sichtung und die Risse den Behörden gemeldet haben. Ein Amtstierarzt war schon hier und hat die Tiere begutachtet“.
Im Vorjahr in Tirol 413 Tiere von Wolf und Co. getötet
Erst Ende September zog das Land Tirol eine vorläufige Bilanz über die diesjährige Almsaison. Damals war die Rede von 183 getöteten Nutztieren. 450 Tiere wurden vorzeitig ins Tal gebracht. Im Vorjahr fielen 413 Schafe und Ziegen den Großraubtieren zum Opfer.
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