Nach den Terrorangriffen der Hamas wächst auch die Sorge um die österreichisch-israelischen Staatsbürger. Eine Rückholaktion aus dem Krisengebiet durch das Bundesheer soll jedenfalls am Mittwoch anlaufen. Die ersten Heimkehrer stehen unter Schock.
Am frühen Dienstagmorgen trudelte die nächste Schreckensnachricht aus dem Kriegsgebiet ein – unter den nach Gaza verschleppten oder gar getöteten Menschen sollen drei österreichisch-israelische Doppelstaatsbürger sein. Offenbar handelt es sich um drei Männer mittleren beziehungsweise fortgeschrittenen Alters, zumindest zweien wurde die österreichische Staatsbürgerschaft erst kürzlich verliehen. Sie sind Nachfahren NS-Vertriebener, die Anspruch auf den rot-weiß-roten Pass haben.
Familie mit zwei Kindern vermisst
Ein Opfer soll laut ersten Informationen der 38-jährige Tal Shoham sein. Der Familienvater wurde gemeinsam mit seiner Frau und den zwei Kindern (3 und 8 Jahre) von Angreifern im Kibbuz Be‘eri überrascht. Der Kontakt zu Angehörigen riss ab, es wird das Schlimmste befürchtet.
Rückholaktion startet
In Wien liefen indes Vorbereitungen für eine Rückholaktion von Landsleuten in die Heimat an. Die Route führt mit einer Bundesheermaschine von Tel Aviv nach Paphos auf Zypern, von dort per Linienflug nach Österreich. Die Evakuierung wird von Außenamt und Verteidigungsministerium durchgeführt: „Die Lage vor Ort ist unübersichtlich und unsicher. Wir lassen die Österreicherinnen und Österreicher nicht im Stich und werden sie so schnell wie möglich aus der Gefahrenlage rausholen“, so Ministerin Klaudia Tanner. Schon heute soll dem Vernehmen nach der erste Evakuierungsflug starten.
Parallel dazu wird heute ab 18.30 Uhr auf dem Wiener Ballhausplatz unter dem Motto #standwithisrael der Ermordeten gedacht. „Die Barbarei der Islamisten ist grenzenlos“, zeigt sich der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde, Oskar Deutsch, schockiert, „alle in unserem Land, die den Wert des Lebens über jenen des Todes stellen, sind eingeladen, daran teilzunehmen.“
„Krone“ am Flughafen: Schock bei Heimkehrern
Während AUA und Co. ihre Flüge absagen mussten, landeten Montagabend zwei „El Al“-Maschinen aus Tel Aviv auf dem Flughafen Schwechat (NÖ). Die Passagiere standen allesamt schwer unter Schock. Alle mussten, wie sie der „Krone“ schilderten, in Bombenkellern ausharren, sahen Raketen über den Himmel zischen. Teils wurde auf dem Flughafen in Israel noch Alarm ausgerufen. Nach schlaflosen Nächten freuten sich aber alle, wieder auf sicherem Boden zu sein.
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