Österreicher entführt

Terroristen verschleppten Familie mit zwei Kindern

Österreich
11.10.2023 06:00

Nach den Terrorangriffen der Hamas wächst auch die Sorge um die österreichisch-israelischen Staatsbürger. Eine Rückholaktion aus dem Krisengebiet durch das Bundesheer soll jedenfalls am Mittwoch anlaufen. Die ersten Heimkehrer stehen unter Schock. 

Am frühen Dienstagmorgen trudelte die nächste Schreckensnachricht aus dem Kriegsgebiet ein – unter den nach Gaza verschleppten oder gar getöteten Menschen sollen drei österreichisch-israelische Doppelstaatsbürger sein. Offenbar handelt es sich um drei Männer mittleren beziehungsweise fortgeschrittenen Alters, zumindest zweien wurde die österreichische Staatsbürgerschaft erst kürzlich verliehen. Sie sind Nachfahren NS-Vertriebener, die Anspruch auf den rot-weiß-roten Pass haben.

Familie mit zwei Kindern vermisst
Ein Opfer soll laut ersten Informationen der 38-jährige Tal Shoham sein. Der Familienvater wurde gemeinsam mit seiner Frau und den zwei Kindern (3 und 8 Jahre) von Angreifern im Kibbuz Be‘eri überrascht. Der Kontakt zu Angehörigen riss ab, es wird das Schlimmste befürchtet.

Tal Shoham soll verschleppt worden sein, die Kinder werden ebenfalls vermisst. (Bild: zVg)
Tal Shoham soll verschleppt worden sein, die Kinder werden ebenfalls vermisst.

Rückholaktion startet
In Wien liefen indes Vorbereitungen für eine Rückholaktion von Landsleuten in die Heimat an. Die Route führt mit einer Bundesheermaschine von Tel Aviv nach Paphos auf Zypern, von dort per Linienflug nach Österreich. Die Evakuierung wird von Außenamt und Verteidigungsministerium durchgeführt: „Die Lage vor Ort ist unübersichtlich und unsicher. Wir lassen die Österreicherinnen und Österreicher nicht im Stich und werden sie so schnell wie möglich aus der Gefahrenlage rausholen“, so Ministerin Klaudia Tanner. Schon heute soll dem Vernehmen nach der erste Evakuierungsflug starten.

Mit dieser Hercules des Bundesheeres werden Landsleute aus Tel Aviv nach Zypern ausgeflogen. Ministerin Klaudia Tanner wünschte der Crew vor Abflug noch viel Soldatenglück. (Bild: APA/BUNDESHEER/CARINA KARLOVITS)
Mit dieser Hercules des Bundesheeres werden Landsleute aus Tel Aviv nach Zypern ausgeflogen. Ministerin Klaudia Tanner wünschte der Crew vor Abflug noch viel Soldatenglück.

Parallel dazu wird heute ab 18.30 Uhr auf dem Wiener Ballhausplatz unter dem Motto #standwithisrael der Ermordeten gedacht. „Die Barbarei der Islamisten ist grenzenlos“, zeigt sich der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde, Oskar Deutsch, schockiert, „alle in unserem Land, die den Wert des Lebens über jenen des Todes stellen, sind eingeladen, daran teilzunehmen.“

„Krone“ am Flughafen: Schock bei Heimkehrern
Während AUA und Co. ihre Flüge absagen mussten, landeten Montagabend zwei „El Al“-Maschinen aus Tel Aviv auf dem Flughafen Schwechat (NÖ). Die Passagiere standen allesamt schwer unter Schock. Alle mussten, wie sie der „Krone“ schilderten, in Bombenkellern ausharren, sahen Raketen über den Himmel zischen. Teils wurde auf dem Flughafen in Israel noch Alarm ausgerufen. Nach schlaflosen Nächten freuten sich aber alle, wieder auf sicherem Boden zu sein.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt