Im südsteirischen Wagna (Bezirk Leibnitz) ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft nach dem Fund von zwei Leichen am Dienstagabend wegen des Verdachts des Mordes und des anschließenden Suizids. Ersten Erkenntnissen zufolge soll der Verdächtige nach der Tat die Polizei selbst alarmiert haben - dann nahm er sich das Leben. Die „Krone“ kennt den Hintergrund der Tat ...
Es war kurz nach 19.15 Uhr, als es am Dienstagabend zu einem Notruf bei der Polizei kam. Dabei teilte ein Mann unter anderem mit, dass er seinen Vater soeben erstochen habe. Noch bevor ein genaueres Nachfragen möglich war, beendete der Mann das Gespräch und legte auf.
Kontaktaufnahme mit Sohn nicht mehr möglich
Sofort wurden mehrere Polizeistreifen sowie das Einsatzkommando Cobra zum Einsatzort in Wagna entsandt. Auch die Verhandlungsgruppe Süd wurde alarmiert. Beamte versuchten erneut mit dem Mann Kontakt aufzunehmen - jedoch ohne Erfolg. Am Einsatzort fanden Einsatzkräfte schließlich einen toten Mann in der Wiese am Grundstück des Einfamilienhauses vor. Dabei dürfte es sich um den 38-jährigen Südsteirer handeln, der den Notruf getätigt hatte. Er wies eine Schussverletzung auf. Auch eine auf ihn registrierte Schusswaffe konnte in der Wiese neben ihm gefunden werden.
Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen
In der Küche des Hauses fanden Polizisten dann schließlich eine weitere männliche Leiche. Dabei dürfte es sich um den 80-jährigen Vater handeln. Bei ihm waren die am Notruf erwähnten Stichverletzungen erkennbar. Ein Notarzt konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen. Die augenscheinliche Tatwaffe, ein Küchenmesser, stellten Polizisten ebenso am Tatort sicher.
Freundin dürfte von Tat nichts mitbekommen haben
Bei einer Durchsuchung des Hauses trafen Spezialkräfte dann auch auf die Lebensgefährtin (48) des 38-Jährigen. Sie befand sich zum Tatzeitpunkt im Obergeschoß des Hauses und war vom Eintreffen der Polizisten überrascht. Von dem Drama dürfte sie nichts mitbekommen haben und blieb unverletzt. Polizisten brachten die Frau in Sicherheit. Sie wird vom Kriseninterventionsteam betreut.
Obduktion soll Todesursache klären
Das Landeskriminalamt Steiermark hat noch in den Abendstunden die Ermittlungen aufgenommen. Die Staatsanwaltschaft Graz hat Sachverständige für Schusswaffen und Gerichtsmedizin mit den Untersuchungen beauftragt. Diese haben sich bereits in der Nacht einen ersten Überblick am Tatort verschafft. Die beiden Leichen wurden beschlagnahmt. Eine Obduktion soll nun die genauen Todesursachen klären. Unterdessen laufen die Ermittlungen und weitere Vernehmungen, um die genauen Hintergründe der Tat zu klären.
Laut Informationen der „Krone“ dürfte die Mutter des 38-Jährigen im Vorjahr verstorben sein. Seitdem soll die Familie eine starke Verhaltensänderung des Vaters (80) beobachtet haben - diese soll auch der Auslöser für den mutmaßlichen Familienstreit am Dienstag gewesen sein.
Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person sich in einer psychischen Ausnahmesituation befinden oder von Suizidgedanken betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefonseelsorge unter der Telefonnummer 142. Weitere Krisentelefone und Notrufnummern finden Sie HIER.
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