„USA sind gescheitert“
Krieg gegen Hamas: Kreml will nun vermitteln
Einen Tag nachdem bekannt wurde, dass Palästinenser-Präsident Mahmoud Abbas zu Gesprächen nach Moskau reisen wird, hat sich nun der Kreml auch als Vermittler im Krieg zwischen Israel und der Hamas ins Spiel gebracht. „Russland kann und wird eine Rolle bei der Regulierung spielen“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch in einem Interview für das russische Staatsfernsehen.
„Zweifellos sind die Akte, die nur als Terrorismus bezeichnet werden können, zu verurteilen“, sagte er, verwies aber auch auf „die Vorläufer dieser Situation“. Schon am Dienstag hatte der Kreml bekräftigt, seine Kontakte zu den Palästinensern fortzusetzen. Russlands Präsident Wladimir Putin werde zudem den Präsidenten der Autonomiebehörde im Westjordanland, Mahmoud Abbas, bei dessen schon vor Kriegsbeginn vereinbarter Moskau-Visite empfangen, hieß es.
Kritik an US-Diplomatie
Putin machte für die Angriffe der militanten Hamas gegen Israel die USA verantwortlich. Deren Versuch, den Konflikt im Alleingang zu regeln, sei gescheitert, weil sie sich nicht um für beide Seiten annehmbare Kompromisse gekümmert hätten, meinte der Kremlchef. Sie hätten vielmehr ihre eigenen Vorstellungen für eine Lösung des Konflikts vorangetrieben und Druck auf die Konfliktparteien ausgeübt.
Russland wiederum, das selbst seit fast 20 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, wird von internationalen Beobachtern vorgeworfen, die Kämpfe in Israel für anti-westliche Informationskampagnen auszunutzen. Außerdem unterhält auch Moskau Kontakte zur im Gazastreifen herrschenden Hamas, die von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft wird. Erst im März waren Vertreter Miliz zu Besuch bei Außenminister Sergej Lawrow in Moskau.
Jordanien: Ohne Palästinenser-Staat keine Stabilität
Russland tritt für die sogenannte Zwei-Staaten-Lösung im Palästina-Konflikt ein, d.h. für einen unabhängigen palästinensischen Staat mit Ostjerusalem als Hauptstadt. Ohne einen unabhängigen Staat für die Palästinenser sieht auch Jordanien keine Möglichkeit für eine Stabilisierung des Nahen Osten.
Die jüngste Gewalteskalation zeige, dass die Region ohne einen Palästinenser-Staat mit Souveränität über die 1967 von Israel eroberten Gebiete nicht in den Genuss von Stabilität, Sicherheit oder Frieden kommen werde. Das sei die „einzige Option“, betonte Jordaniens König Abdullah am Mittwoch im Parlament in Amman.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.