In den kommenden Wochen und Monaten bekommen die Wienerinnen und Wiener, die mit Fernwärme heizen, ihre Abrechnungen. Erstmals werden dabei die vom Rathaus und Wien Energie versprochenen Rabatte greifen - jedoch nicht bei allen gleich: Wie viel man sich erspart, hängt vom Vertrag ab.
In Wien steht der Versand der Jahresabrechnungen für Fernwärme an. 440.000 Rechnungen werden in den nächsten Wochen und Monaten an die Kunden verschickt. Für die meisten von ihnen solllte es keine bösen Überraschungen geben, ist doch der Gaspreis längst wieder von den Spitzenwerten von vor einem Jahr ungefähr auf das Preisniveau von vor zwei Jahren gesunken. In den Jahresabrechnungen sind allerdings auch noch die hohen Preise des Vorjahres enthalten - dafür werden aber nun die Rabatte schlagend, die Wien Energie und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke versprochen hatten.
Verschiedene Verträge, verschiedene Rabatte
Für die kommende Jahresabrechnung gilt ein Rabatt von 20 Prozent auf die Grundkosten, die etwa ein Viertel einer durchschnittlichen Fernwärme-Abrechnung ausmachen. Wien Energie beziffert diesen Rabatt, der für alle Kunden gilt, mit insgesamt 50 Millionen Euro Gesamtwert. Schwieriger wird es bei Entlastungen im Ausmaß von weiteren 86 Millionen Euro, die auf die neuen Vorschreibungen verteilt werden, denn hier hängt es davon ab, welchen Fernwärme-Vertrag man hat.
Die Ersparnisse fallen entsprechend den unterschiedlichen Vertragsmodellen unterschiedlich aus: Sollte etwa der Gaspreis in extreme Höhen hinaufschnellen, profitieren die indexierten Verträge mit ihrem Preisdeckel. Bleibt der Gaspreis, wie er jetzt ist, oder sinkt sogar weiter, haben die Preisbescheid-Verträge die Nase vorne, da sie auf jeden Fall einen Rabatt von 20 Prozent sowohl auf den Grundpreis als auch auf den Arbeitspreis bekommen.
Der Gaspreis wird nicht in Wien gemacht. Die Jahresabrechnungen, die nun kommen, enthalten noch die Preise vom letzten Jahr.
Michael Strebl, Vorsitzender Wien-Energie-Geschäftsführung
Grund für erleichtertes Aufatmen beim Öffnen der nächsten Fernwärme-Vorschreibungen sollten jedoch alle haben, deren Energieverbrauch während des Jahres halbwegs konstant geblieben ist: Kunden mit den alten Preisbescheid-Verträgen mit ihren Fixtarifen werden im kommenden Jahr ungefähr 20 Prozent weniger zahlen als dieses Jahr. Kunden mit den indexierten Verträgen, bei denen die steigenden Marktpreise in den vergangenen Jahren voll durchgeschlagen haben und die deshalb viel höhere Preise zahlten, sollten sich nun sogar bis zu 50 Prozent ersparen.
Nicht vergessen darf man jedoch, dass auch noch die Fernwärme für das abgelaufene Jahr mit seinen horrenden Preisspitzen im letzten Winter abzurechnen ist. Wien Energie betont, dass man sich an das Unternehmen wegen Kulanzregelungen wenden solle, wenn die Rechnung trotz des 20-Prozent-Rabatts auf den Grundpreis unbezahlbar scheinen sollte.
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